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Schuhfachhandel leidet unter Strukturwandel

Neuer Branchenbericht Schuhe des IFH Köln

Im Jahr 2019 haben Konsumenten in Deutschland insgesamt 9,9 Milliarden Euro für Schuhe ausgegeben. Dies entspricht einem Plus von 2,2 Prozent zum Vorjahr. Dabei erreichten 2019 die durchschnittlichen Ausgaben für Schuhe je Bundesbürger den höchsten Wert seit 2013. Für 2020 ist im Schuhmarkt mit einem Umsatzminus im mehr oder weniger deutlich zweistelligen Prozentbereich zu rechnen. Der Einzelhandel mit Schuhen verlor allein im April fast 70 Prozent des Umsatzes. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt der neue „Branchenbericht Schuhe“ des IFH Köln und der BBE Handelsberatung.

„Der stationäre Schuhfachhandel wird seit Jahren zunehmend von anderen Vertriebskanälen bedrängt. Die Coronakrise beschleunigt nun diesen Strukturwandel. Der Anteil der Versender und Internet-Pure-Player wächst dieses Jahr besonders, da sie vom Shutdown im Frühjahr nur bedingt betroffen waren“, so Hansjürgen Heinick, Senior Consultant am IFH Köln, zu den Ergebnissen der Studie.

Onlinehandel gewinnt an Relevanz

Zwar tendierte auch der Online-Schuhhandel zu Beginn der Krise schwach, zuletzt stiegen die Zuwachsraten aber wieder beachtlich. Es ist zu erwarten, dass ein Teil der Konsumenten, die sich dieses Jahr an den Onlinekanal gewöhnt haben, auch in Zukunft vermehrt online einkaufen werden. Der Anteil des Onlinehandels steigt deshalb voraussichtlich deutlich stärker an als zuvor erwartet. Doch nicht nur der Onlinekanal kann immer mehr Anteile gewinnen: Auch Anbieter aus anderen Bereichen wie Mode oder Sport greifen die Nachfrage im assoziativen Umfeld und den Bewegungsräumen der Konsumenten ab. Hinzu kommen nachlassende Frequenzen in den Innenstädten. Dies wirkt sich auch auf die Entwicklung der Filialisten aus. Zalando, Amazon, einzelne Schuh-Spezialisten oder auch größere Onliner mit Bekleidungsschwerpunkt gewinnen deutlich und anhaltend Marktanteile im Schuhmarkt hinzu.

Fachhandel verliert weiter Marktanteile

Der Fachhandel kann seine Position online sicherlich ausbauen, jedoch dürften die Onlineaktivitäten in der Summe nicht ausreichen, um den Anteilsverlust des Fachhandels insgesamt aufzuhalten. Dabei könnte die teilweise beobachtete Hinwendung der Konsumenten zum lokalen, kleinbetrieblichen Fachhandel zumindest eine Chance darstellen. Inwieweit diese Tendenz in wieder „normaler“ werdenden Zeiten Bestand hat, wird sich zeigen. In jedem Fall werden Onlinemarktplätze zunehmend als digitale Schnittstelle zur Kundschaft dienen.

 

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