ILM: HDS/L fordert Schadensersatz für Aussteller

Offene Briefe an hessische Minister und Offenbacher Oberbürgermeister

In einem offenen Brief an den hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, Sozialminister Kai Klose und den Offenbacher Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke hat der Hauptverband der Deutschen Schuh- und Lederwarenindustrie (HDS/L) die Absage der Lederwarenmesse ILM scharf kritisiert. Die Stadt Offenbach hatte der Messe Offenbach GmbH am 26. August, neun Tage vor der geplanten Eröffnung die Durchführung der ILM verboten. Grund: Die Stadt Offenbach lag zum Zeitpunkt der Absage mit über 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner deutlich vor allen anderen hessischen Kreisen und kreisfreien Städten. Mittlerweile sind die Infektionszahlen aber wieder deutlich zurückgegangen. Die ILM hatte sich auf die Messe umfassend vorbereitet und ein Hygiene-Konzept erarbeitet. Der HDS/L fordert nun, dass die Aussteller entschädigt werden.

„Der Schaden, der durch die Absage der Branchenmessen entstanden ist, ist immens und zwar für alle Beteiligten, beginnend bei der Messegesellschaft, über die Industrie (den Ausstellern), dem Fachhandel (die Messebesucher) bis hin zur örtlichen Hotelbranche, Gastronomie und Taxibetrieben“, schreibt der Verband. Es wird geschätzt, dass die ILM der kommunalen Wirtschaft rund zehn Millionen Euro Einnahmen pro Jahr generiert.

„Wie Sie bestimmt wissen, ist der Messe durch das Verbot ein erheblicher Schaden in sechsstelliger Höhe entstanden. Hersteller haben Investitionen in neue, innovative Produkte getätigt und Messestände bei Architekten und Messebauern sowie flankierende Marketingmaßnahmen in Auftrag gegeben. Hersteller haben Kredite aufgenommen, damit sie auf der ILM Summer Styles 2020 ihre Produkte dem Fachhandel präsentieren können. Die ILM war als Startpunkt für die Branche nach dem Lockdown gedacht. Wir sehen die Gefahr, dass nachdem im März der Messe schon viele Besucher aufgrund der sich anbahnenden ersten Coronawelle ferngeblieben sind und nun aufgrund des Messeverbots im September sich die Besucher andere Order- und Informationsmöglichkeiten suchen müssen und dadurch der Messestandort Offenbach nachhaltig geschwächt wird.“

Vom 30. August bis 1. September habe die Gallery Shoes in Düsseldorf mit 300 Ausstellern und 550 Brands stattgefunden. Das dortige Sicherheitskonzept hätte gezeigt, dass Messen trotz schwieriger Umstände erfolgreich durchgeführt werden könnten. Außerdem sei unverständlich, dass im Landkreis Offenbach in Mainhausen fast zeitgleich vom 8. bis 10. September die ANWR Order Spring 2021 stattfinden könne. „Wir sind uns sicher, dass das hervorragende Hygienekonzept der Messe Offenbach für die ILM als Fachmesse ohne öffentliches Publikum die Sicherheit der Fachbesucher und des Standpersonals gewährleistet hätte“, schreibt der Verband.

 

 

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