Zalando hebt Jahresprognose an

Steigende Online-Nachfrage zieht neue Partner auf die Plattform

Die Zalando SE hat nach außergewöhnlich starken Ergebnissen im zweiten Quartal die Prognose für das Geschäftsjahr 2020 angehoben. Die Online-Plattform für Mode und Lifestyle erwartet für das laufende Geschäftsjahr ein starkes und profitables Wachstum und rechnet mit einer Steigerung des Bruttowarenvolumens (Gross Merchandise Volumen, GMV) von 20 bis 25 Prozent und einem Umsatzwachstum von 15 bis 20 Prozent. Darüber hinaus erwartet Zalando ein bereinigtes EBIT zwischen 250 und 300 Millionen Euro und plant weiterhin mit Investitionen in Höhe von 230 bis 280 Millionen Euro.

Nach vorläufigen Zahlen für das zweite Quartal 2020 konnte Zalando sein GMV um 32 bis 34 Prozent auf 2,67 bis 2,71 Milliarden Euro und seinen Umsatz um 26 bis 28 Prozent auf 2,01 bis 2,05 Milliarden Euro steigern. Das bereinigte EBIT lag im gleichen Zeitraum zwischen 200 bis 220 Millionen Euro.

Maßgeblich für das außergewöhnlich starke Wachstum im zweiten Quartal seien zum einen „die schnelle und konsequente Antwort des Unternehmens auf die Krise und die damit verbundene Fokussierung auf die Umsetzung der Plattformstrategie, zum anderen die beschleunigte Verschiebung der Kundennachfrage von Offline nach Online in Folge der anhaltenden Corona-Pandemie“, teilte Zalando mit. Die Zahl neuer Zalando-Kunden ist in den letzten Monaten deutlich angestiegen. Im zweiten Quartal haben mehr als drei Millionen neue Kunden bei Zalando eingekauft. Auch Zalandos Shopping Club, Zalando Lounge, hat von dieser Entwicklung stark profitiert. Das auf Verkaufsaktionen und Kampagnen basierende Geschäftsmodell verzeichnete ein Rekordwachstum bei Seitenaufrufen und Umsatz.

Das starke Finanzergebnis wurde zudem durch zwei temporäre Effekte begünstigt. Erstens wirkten sich Nachholeffekte aus dem ersten Quartal positiv auf das Wachstum von GMV und Umsatz aus. Die seit April wieder erstarkte Nachfrage führte zu einem starken Verkauf von Frühjahrs- und Sommermode. Zweitens verzeichnete Zalando im gleichen Zeitraum einen Rückgang der durchschnittlichen Retourenquote, was sich positiv auf die Profitabilität des Geschäfts ausgewirkt hat. Gründe sind vor allem das veränderte Einkaufsverhalten – unter anderem eine gestiegene Nachfrage nach Artikeln aus den Bereichen Sport- und Kindermode sowie Beauty – sowie der starke Zuwachs an neuen Kunden.

Zalandos Partnerprogramm ist auch im zweiten Quartal stark gewachsen. Um Kunden in ganz Europa zu erreichen, haben Marken und Händler ihre Online-Aktivitäten ausgebaut und mehr Sortiment auf der Zalando-Plattform angeboten. Zwischen April und Juni kamen etwa 180 Partner neu zum Partnerprogramm hinzu, das GMV des Partnerprogramms stieg im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 100 Prozent. Auch in der zweiten Jahreshälfte will Zalando weiter in sein Plattformgeschäft investieren und gleichzeitig auch sein Wholesale-Geschäft weiter ausbauen. Ein Beispiel dafür ist die schwedische Marke Arket, die zur H&M-Gruppe gehört und ab August für Zalando-Kunden verfügbar sein wird.

Um darüber hinaus den Online-Handel mit dem stationären Handel enger zu verzahnen, hat Zalando sein Connected Retail-Programm weiter internationalisiert. Seit Juli können somit auch Zalando-Kunden in Spanien, Schweden und Polen bei lokalen Händlern einkaufen, die ihr Sortiment über die Zalando-Plattform anbieten. Derzeit sind über 1.800 stationäre Geschäfte in fünf Ländern, darunter auch Deutschland und die Niederlande, an das Programm angeschlossen.

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