Familienunternehmen schließt bis 2025 die beiden letzten Filialen
Das Traditionsschuhhaus Galipp zieht sich aus dem Schuhmarkt zurück. Wie das Familienunternehmen auf seiner Facebookseite berichtet, werden das Geschäft in Gifhorn im Dezember 2024 und die Filiale in Berlin 2025 schließen. Bereits im vergangenen Jahr wurden die Galipp-Standorte in Magdeburg und in Wolfsburg geschlossen. Nun folgt das endgültige Aus. „Wir werden unser Familienunternehmen für immer schließen“, heißt auf der Facebook-Seite. Die Mitarbeiter seien vor einigen Wochen informiert worden.
Man blicke auf viele erfolgreiche Jahre im Schuheinzelhandel zurück. „Wir haben den Glauben an den stationären Einzelhandel nicht verloren, doch sind die Zeiten seit langem herausfordernd und eine Nachfolge nicht in Sicht“, teilten die geschäftsführenden Gesellschafter Maike und Hayo Galipp-Le Hanne sowie Alexander Galipp mit. Die Kinder hätten andere berufliche Pläne. Deswegen habe man einstimmig ‒ nicht nur die Geschäftsführung, sondern die komplette Familie ‒ beschlossen, diesen Schritt zu gehen.
Gegründet wurde das Familienunternehmen 1938 von Erwin Galipp in Brandenburg an der Havel. 1949 zog er mit seiner Familie nach Berlin Spandau und eröffnete dort ein neues Schuhfachgeschäft unter dem Namen EGA (Erwin GAlipp).
1960 wurde, zu Zeiten des „kalten Krieges“, ein zusätzliches Geschäft in Nürnberg eröffnet und damit das erste „Galipp-Geschäft“. Die erfolgreiche Expansion betrieben daraufhin Sohn Jochen und seine Frau Margret Galipp mit weiteren Geschäften in Berlin und Nürnberg, 1969 in Gifhorn, 2001 in Wolfsburg, 2006 in Magdeburg und 2009 in Kassel.
Seit 2003 haben Tochter Maike und Schwiegersohn Hayo Galipp-Le Hanne, sowie Neffe Alexander Galipp, die Geschäftsführung in dritter Generation mit übernommen. Hayo Galipp-Le Hanne ist seit 2008 Mitglied des Aufsichtsrats der Verbundgruppe ANWR Group eG sowie Aufsichtsrat in den beiden ANWR-Banken DZB Bank und Aktivbank.