Verbraucherstimmung im Juni ohne klaren Trend
Die Konsumlaune der deutschen Verbraucher bleibt weiterhin gedämpft. Zwar verbessern sich sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartungen im Juni 2025, doch die gestiegene Sparneigung wirkt als Gegengewicht und verhindert eine Fortsetzung der bisherigen Erholung. Der aktuelle Konsumklima-Indikator prognostiziert für Juli 2025 einen leichten Rückgang um 0,3 Zähler auf -20,3 Punkte, wie aus den neuesten Daten des GfK Konsumklimas powered by NIM hervorgeht.
Nach drei Anstiegen in Folge muss das Konsumklima damit einen kleinen Dämpfer hinnehmen. „Dafür ist vor allem die gestiegene Sparneigung verantwortlich, die die positiven Impulse durch verbesserte Einkommensaussichten derzeit konterkariert“, erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM). Der Sparindikator legte im Juni um 3,9 Zähler auf 13,9 Punkte zu – der höchste Wert seit über einem Jahr.
Einkommenserwartungen steigen – Kaufzurückhaltung bleibt
Der Einkommensindikator setzt seinen Erholungskurs fort und steigt zum vierten Mal in Folge. Mit einem Zuwachs von 2,4 Zählern erreicht er 12,8 Punkte – ein Plus von 4,6 Punkten im Jahresvergleich. Positiv wirken sich hier insbesondere Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst sowie eine moderate Inflationsrate aus, die zu realen Kaufkraftgewinnen führen. Auch Rentner profitieren: Zum 1. Juli steigen die gesetzlichen Altersbezüge um 3,74 Prozent.
Trotz dieser positiven Signale bleibt die Anschaffungsneigung auf niedrigem Niveau. Mit einem Plus von lediglich 0,2 Zählern liegt der Indikator aktuell bei -6,2 Punkten. Offensichtlich reicht der Einkommensoptimismus nicht aus, um größere Konsumausgaben anzuregen. Die anhaltende Verunsicherung, etwa durch die unklare Handelspolitik der USA, sorgt weiter für Zurückhaltung.
Konjunkturhoffnung nimmt zu
Mehr Zuversicht herrscht hingegen bei der Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung: Der Konjunkturindikator steigt um sieben Punkte auf 20,1 Zähler – der höchste Stand seit Februar 2022. Viele Verbraucher erwarten eine allmähliche wirtschaftliche Erholung. Unterstützt wird dieser Optimismus durch Prognosen führender Wirtschaftsinstitute, die für 2025 ein leichtes Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von rund 0,3 Prozent in Aussicht stellen. Besonders Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur sollen in der zweiten Jahreshälfte konjunkturelle Impulse setzen.