Erste Einblicke für H/W 2021/22 auf der Lineapelle
Weniger Besucher, weniger Aussteller. Internationalität – Fehlanzeige. Für die 90. Ausgabe der Micam gibt es in diesen Tagen nur wenig Grund zum Jubilieren. Nur rund 600 Marken sind in Mailand vertreten. Breite Gänge. Viele Leerstände. Zahlreiche Marken, darunter auch einige deutsche Hersteller, hatten sich Corona bedingt noch kurzfristig für eine Absage der Messe entschieden.
Der übliche Trubel fehlt. Zwar zeigen die meisten renommierten italienischen Marken auch dieses Mal auf der Micam Flagge. Was aber fehlt, sind die kleinen Manufakturen. Genau das, was das Besondere der italienischen Schuhkultur ausmacht.
Und dennoch: Wer nach Mailand gekommen ist, darunter auch einige wenige deutsche, dafür aber zahlreiche österreichische und Schweizer Händler, findet Inspirationen. Modisch ist die Mailänder Messe einfach ein Muss für alle Händler mit individuellem, trendigem Angebot.
Was geht? Neben dem Alltime Klassiker Sneaker – jetzt auf flacheren Böden – könnten neue, angezogenere Schuhtypen wie Loafer, Sandaletten und Pantoletten mit Karréeleisten, aber auch schlank geschnittene Ballerinas und Sabots für die dringend benötige Belebung in den sportlich dominierten Sortimenten sorgen. Helle Neutraltöne werden auch in Mailand stark geordert, flankiert vom Newcomer Salbei. Hinzu kommen cremige Pastelltöne, allen voran Rosé, Vanille und Bleu. Auch Metallics glänzen wieder. Mit Recht: Ein Hauch von Glamour kann im weiß-beigen Einerlei sicher nicht schaden.
Wer in Mailand nach arrondierenden Themen sucht, wird bis morgen ebenfalls fündig. Zeitgleich und auf demselben Gelände finden die Taschenmesse Mipel sowie zwei kleine Fashion- und Schmuckmessen statt. Auch der Blick in die fernere modische Zukunft wird noch bis Mittwoch gewährt: Bei der ebenfalls deutlich verkleinerten Lineapelle – erstmals im Mix mit einer digitalen Präsentation – gibt es erste Einblicke in Materialien und Farben für Herbst/Winter 2021/22.
Dr. Claudia Schulz