Lowa: Werner Riethmann ist ausgeschieden

Werner Riethmann (Foto: Kerstin Rysavy)

Langjähriger Geschäftsführer bleibt Unternehmen als Gesellschafter erhalten

Eine erfolgreiche Ära ist zu Ende: Nach mehr als 30 Jahren in der Geschäftsführung ist Werner Riethmann (75) Ende Dezember 2023 aus dem aktiven Management der Lowa Sportschuhe GmbH ausgeschieden. Er bleibt dem bayerischen Wander- und Bergschuhspezialisten aber als Gesellschafter mit einem Anteil von 20 Prozent sowie in beratender Funktion erhalten. Alexander Nicolai, seit Anfang 2019 in der Geschäftsführung, leitet seit Jahresbeginn das Unternehmen als Alleingeschäftsführer. Die erweiterte Geschäftsleitung umfasst zudem Rudolf Limmer als kaufmännischen Leiter und Matthias Wanner als internationalen Vertriebsleiter.

Der Aufstieg von Lowa zu einem der international führenden Hersteller von Berg- und Wanderschuhen ist seit Beginn der 1990er Jahre untrennbar mit der Person Werner Riethmann verbunden. Im Jahre 1992 wurde der Schweizer in die Geschäftsführung des Unternehmens berufen, das sich damals in einer schwierigen finanziellen Situation befand. Riethmann hatte zuvor 27 Jahre lang bei Raichle, einem Schweizer Hersteller von Alpinschuhen, gearbeitet.

Zusammen mit dem neuen Lowa-Eigentümer, der italienischen Tecnica Group mit Giancarlo Zanatta an der Spitze, die noch heute 80 Prozent der Anteile hält, stellte Werner Riethmann zügig die Weichen für eine Neuausrichtung. Dazu gehörte die Entscheidung, sich ganz auf den Berg- und Trekkingbereich zu konzentrieren und die Produktion von Skistiefeln an Tecnica abzugeben. Ein Meilenstein in der Unternehmensentwicklung war der 1997 erfolgte Marktstart des Renegade, der bisher mehr als 12 Millionen Mal verkauft wurde und damit eines der erfolgreichsten Outdoor-Produkte Europas ist. Riethmann ließ damals erstmals einen Wanderschuh fertigen, bei dem die Sohle nicht mehr verklebt, sondern direkt angespritzt wurde – der Grundstein einer neuen Generation „leichter“ Outdoorschuhe.

Damit einher ging ein rasantes Wachstum: Produzierte Lowa im Jahr 1993 rund 300.000 Paar Schuhe, waren es zuletzt mehr als drei Millionen Paar, die in mittlerweile rund 80 Ländern weltweit verkauft werden. Ein weiterer wichtiger Baustein unter der Ägide Riethmanns war die 2019 vollzogene Übernahme des bisherigen Produktionspartners in der Slowakei, wodurch sich Lowa gemäß dem Grundsatz „Made in Europe“ eine eigene Produktionsbasis neben der Fertigung im oberbayerischen Jetzendorf sicherte.

„Nach mehr als 30 Jahren als Gesellschafter und Geschäftsführer steckt, wie könnte es anders sein, viel von meinem Herzblut in Lowa“, kommentiert Werner Riethmann. „Ich bin dankbar, dass ich die stolze Geschichte dieses Unternehmens, dessen Fundamente die Familien Wagner und Lederer gelegt haben, über so einen langen Zeitraum mitbestimmen konnte.“

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