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Italiens Schuhindustrie leidet unter Corona

Bereit 231 Unternehmen der Branche haben ihren Betrieb geschlossen

Die italienische Schuhindustrie vermeldet für die ersten neun Monate des Jahres verheerende Zahlen. Die Umsätze der Mitgliedsunternehmen des Herstellerverbandes Assocalzaturifici reduzierten sich demnach im Durchschnitt um 33,1 Prozent. Die Zahl der Unternehmen ging um 101 zurück, die Anzahl der Beschäftigten sank um etwa 2.600. Berücksichtigt man die Komponentenhersteller, ist der Saldo mit 231 Unternehmen und 3.453 Beschäftigten noch negativer. „Die kumulierten Zahlen für die ersten neun Monate des Jahres zeigen einen Sektor, der von der Covid-Pandemie schwer getroffen wurde“, erklärte der Assocalzaturifici-Vorsitzende Siro Badon. „Wir sind sehr besorgt über die kommenden Monate.“ Die spürbare Erholung im September, als die Vorjahreszahlen weitgehend wieder erreicht wurden, könnte durch die zweite Welle der Pandemie wieder zunichte gemacht werden.

Die Inlandsumsätze in Italien gingen von Januar bis September um 23 Prozent zurück, die Durchschnittspreise sanken um 6,3 Prozent. Dies führt Bardon darauf zurück, dass in Zeiten des Lockdowns vermehrt Heim- und Hausschuhe gekauft wurden, während sich der Umsatz mit „klassischen“ Schuhen um 30 Prozent verringerte. Weniger stark war der Rückgang bei Kinder- und Sportschuhen. Trotz des Booms bei den Online-Verkäufen stellte 2020 einen Tiefpunkt für den Einkauf von Schuhen in Italien dar, was teilweise auf das Fehlen des internationalen Tourismus und den daraus resultierenden rückläufigen Verkäufen, insbesondere bei Luxusschuhen, zurückzuführen ist.

Die Exporte, seit jeher wichtigster Absatzweg der italienischen Schuhindustrie, gingen in den ersten neun Monaten des Jahres mengenmäßig um 20,1 Prozent und wertmäßig um 17,2 Prozent zurück. Insgesamt wurden zwischen Januar und September 127,1 Millionen Paar Schuhe im Ausland verkauft. Das waren fast 32 Millionen weniger als im gleichen Zeitraum des Jahres 2019. Das Gesamtvolumen der Exporte betrug 6,4 Milliarden Euro. Die Durchschnittspreise stiegen um 3,6 Prozent.

Die Ausfuhren innerhalb in die EU, die 65 Prozent der Gesamtmenge ausmachen, gingen in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 volumenmäßig um 16,5 Prozent und wertmäßig um 14,5 Prozent zurück. Nach Deutschland wurden 14 Prozent weniger Schuhe verkauft. Bereits 2019 waren die Ausfuhren in die Bundesrepublik um 8,4 Prozent zurückgegangen. Die Exporte in Länder außerhalb der EU reduzierten sich mengenmäßig um 26 Prozent und wertmäßig um 19,3 Prozent.

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