Gewerkschaft fordert deutliche Nachbesserungen
Der Warenhauskonzern Galeria hat nach seiner erneuten Insolvenz und dem Einstieg eines Investors der Gewerkschaft Verdi ein Tarifangebot für die 12.000 Beschäftigten vorgelegt. Wesentliche Eckpunkte des Angebots sind eine achtprozentige Erhöhung der aktuell gezahlten Tarifentgelte gestreckt über drei Jahre sowie eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 600 Euro, die im September diesen Jahres an ausgezahlt werden soll.
Derzeit gilt ein 2019 mit der Übernahme von Kaufhof durch Karstadt abgeschlossener Integrationstarifvertrag, den Galeria durch einen „Warenhaus-Tarifvertrag“ ersetzen will. Neben der Lohnerhöhung bot der Konzern eine „zusätzliche filialbezogene Erfolgsbeteiligungsprämie“ an, die das Angebot „deutlich attraktiver“ machen soll, wie Finanzgeschäftsführer Guido Mager mitteilte. Die Unternehmensführung sei mit ihrem Angebot an die „wirtschaftlichen Grenzen gegangen“.
Das Unternehmen wolle „möglichst schnell einen Tarifabschluss erzielen“, betonte Mager. „Langwierige und ergebnislose Tarifverhandlungen wie in der Vergangenheit passen nicht mehr in die kurzen Entscheidungsprozesse, die wir uns als mittelständisches Unternehmen vorgenommen haben.“
Verdi kritisierte das Vorgehen des Unternehmens scharf und forderte deutliche Nachbesserungen. Wollten die Arbeitgeber langwierige Prozesse tatsächlich vermeiden, „wäre ein erster Schritt, dass sie die Realität anerkennen“, erklärte die Fachgruppenleiterin Einzelhandel, Corinna Groß. Die aktuelle Differenz der Bezahlung bei Galeria und dem Flächentarif im Einzelhandel betrage 29 Prozent. Und auch das aktuelle Angebot liege deutlich unter den jüngsten Tarifabschlüssen der Branche. Es würde den Unterschied weiter vergrößern.
