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Esprit meldet Insolvenz an

Esprit-Store in der Schadowstraß in Düsseldorf
Esprit-Store in der Schadowstraß in Düsseldorf

Geschäftsbetrieb des Modeunternehmens wird bis auf Weiteres fortgeführt

Die Esprit Europe GmbH wird am heutigen Mittwoch beim Amtsgericht Düsseldorf Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung stellen. Auch für sechs weitere deutsche Gesellschaften des Modekonzerns werden entsprechende Anträge gestellt. Ziel sei, das maßgeblich aus Deutschland geführte europäische Geschäft von Esprit zu restrukturieren und zukunftsfähig neu aufzustellen, teilte das Unternehmen mit. Dazu würden „sehr zeitnah alle Optionen für tragfähige Zukunftslösungen ausgelotet“.

Zur Umsetzung der Verfahren wurde die Münchner Kanzlei Gerloff Liebler Rechtsanwälte hinzugezogen, die über langjährige und umfangreiche Erfahrungen bei Restrukturierungen in der Mode- und Handelsbranche verfügt, unter anderem bei Escada, Gerry Weber, Adler-Modemärkte, Hallhuber, Laurèl oder Tennis-Point. Um die Koordination der insgesamt sieben Verfahren zu gewährleisten, sind in allen deutschen Gesellschaften Rechtsanwalt Dr. Christian Gerloff und Christian Stoffler zu Geschäftsführern bestellt worden; zusätzlich fungiert Rechtsanwalt Benedikt Gatt als Generalbevollmächtigter. Es ist vorgesehen, dass die derzeitige Geschäftsführerin Man Yi Yip unmittelbar nach Anordnung der vorläufigen Eigenverwaltung aus diesen Gesellschaften ausscheidet.

Der Geschäftsbetrieb bei Esprit soll bis auf Weiteres fortgeführt werden. Von den Antragstellungen direkt betroffen sind rund 1.500 Mitarbeiter. Diese wurden heute bei einer Versammlung in Ratingen über die Planungen informiert.

Welche Auswirkungen die Verfahren auf weitere Gruppengesellschaften, vor allem im europäischen Ausland, haben werden, ist noch nicht abzuschätzen. Die Retail-Gesellschaften in Belgien und in der Schweiz hatten bereits im März 2024 Insolvenz angemeldet.

Bereits vor den Antragstellungen wurden Gespräche mit einem Finanzinvestor geführt, der Interesse an wesentlichen Teilen der Vermögenswerte der Esprit-Gesellschaften im Rahmen eines Fortführungskonzepts bekundet hat. Verhandlungen über den Erwerb der Markenrechte für Europa durch diesen Investor seien bereits in einem fortgeschrittenen Stadium.

Die Esprit Europe GmbH in Ratingen bei Düsseldorf ist die Obergesellschaft für Esprit in Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, den skandinavischen Ländern, Polen und Großbritannien. Sie nimmt für diese Märkte vor allem Management- und Kontrollfunktionen wahr und ist Sitz der Verwaltung. Einkauf, Vertrieb und der eigene Retail sind in diversen europäischen Gesellschaften organisiert, wovon die meisten Tochter- bzw. Enkelgesellschaften der Esprit Europe GmbH sind. Der ESPRIT-Konzern ist in rund 40 Ländern aktiv und hat seine operativen Hauptzentralen in Ratingen und in Hongkong, wo das 1968 gegründete Unternehmen auch an der Börse gelistet ist.

„Esprit  ist eine weltweit bekannte Marke für Mainstream-Mode, die aber seit geraumer Zeit unter sinkenden Umsätzen, verbunden mit zahlreichen Umstrukturierungen und Managementwechseln, leidet“, so Dr. Christian Gerloff. „Die Eigenverwaltungsverfahren sollen die Chance eröffnen, die europäischen Aktivitäten von ihrer Struktur und vom Produkt her so aufzustellen, dass sie nachhaltig profitabel werden können.“

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