Deutschen Gesellschaften droht das Aus
Das Amtsgericht Düsseldorf hat das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung für die in Ratingen ansässige Esprit Europe GmbH sowie sechs weitere deutsche Gruppengesellschaften des Modekonzerns eröffnet. Zum Sachwalter wurde Lucas Flöther bestellt. Wie das Unternehmen mitteilte, wurden die rund 1300 betroffenen Mitarbeiter informiert worden. Mit den Betriebsräten würden Verhandlungen über Sozialpläne und Interessenausgleich geführt.
Esprit hatte im Mai wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung Insolvenz für sein Europageschäft angemeldet. Zuletzt verhandelte die Geschäftsführung der Esprit Europe GmbH mit potenziellen Investoren. Eine Entscheidung steht demnach kurz bevor. Nach der Zustimmung der Gläubigerausschüsse und des Sachwalters sollen in den kommenden Tagen verbindliche Gespräche mit zwei Bietern geführt werden.
In beiden Angeboten gehe es um den Erwerb der europäischen Markenrechte, die bei der in Hongkong ansässigen Esprit Holding liegen. Um die Rechte rechtssicher anbieten zu können, sei bereits eine Vereinbarung mit der Konzernzentrale geschlossen worden, heißt es.
Eines der Bieter-Konzepte sieht den Relaunch von Esprit zu einem späteren Zeitpunkt vor, das andere eine Betriebsfortführung in erheblich reduziertem Umfang. Je nach Ergebnis der Gespräche werde die Geschäftsführung gezwungen sein, die operativen Tätigkeiten in den deutschen Esprit-Gesellschaften ganz oder in weiten Teilen in den kommenden Monaten herunterzufahren, heißt es weiter.
„Wir müssen jedoch leider feststellen, dass alle Interessenten in dem unverändert sehr angespannten Marktumfeld für den Modehandel nicht oder nur sehr begrenzt bereit sind, dieses unternehmerische Risiko einzugehen“, sagte Sanierungsgeschäftsführer Christian Gerloff. Es sei stets das Ziel, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten.