Kein Investor für insolventen Sportschuh-Spezialisten gefunden
Der insolvente Sportschuh-Spezialist Bleyer stellt seinen Geschäftsbetrieb Ende April ein. Dies berichtet die Tageszeitung Neue Westfälische. Insolvenzverwalter Frank Schorisch von der Pluta Rechtsanwalts GmbH habe am 14. April beim Amtsgericht Bielefeld Masseunzulänglichkeit angezeigt. Der Herforder Spezialschuh-Hersteller hatte am 12. April 2021 beim Amtsgericht Bielefeld einen Insolvenzantrag gestellt.
„Wir haben keinen Investor gefunden“, zitiert die Zeitung Insolvenzverwalter Schorisch. Interesse habe es nur an der Marke gegeben. Nun sollen die noch 50.000 im Lager befindlichen Schuhe noch verkauft werden. Die 19 Beschäftigten in Herford verlieren ihren Arbeitsplatz.
Durch die Corona-Pandemie und die Absage aller relevanten Sport- und Tanzveranstaltungen seien die Umsätze des gesamten Marktsegments für hochwertige Spezialschuhe im Profi- und Freizeitsportbereich stark eingebrochen, lautete die Begründung für den Insolvenzantrag.
Die im Jahre 1954 gegründete Bleyer OHG befasste sich von Anfang an mit Gymnastikschuhen in verschiedenen Ausführungen, sowohl für das Geräteturnen, Bodenturnen sowie das allgemeine Schulturnen. Aus dem damals mit vier Personen gegründeten Unternehmen wurde eine weltweit agierende Spezialsportschuhfabrik mit Stammplatz in Herford und Produktionsstätten in Sachsen, Italien, Frankreich, Marokko Tunesien, Bulgarien und Zukäufen in Asien.
Bleyer beschäftigte sich ausschließlich mit der Herstellung von Spezialsportschuhen und war laut Homepage führend in den Disziplinen rhythmische Sportgymnastik, Kunstradfahren, Voltigieren, Sportakrobatik, Rock’n’Roll, Boogie Woogie, Spitzenballett und Balletttraining. „Bleyer fertigt die Schuhe der Landesmeister, Weltmeister und Olympiasieger/-teilnehmer in vielen Disziplinen“, heißt es dort. Der Vertrieb der Bleyer-Schuhe erfolgte ausschließlich über den Fachhandel, das heißt den Sportfachhandel, Schuhfachhandel, Sportausstatter und Tanzausstatter. Rund 150.000 Schuhe im Jahr wurden vor der Pandemie in 23 Ländern verkauft.