Weiter keine Einigung im Tarifkonflikt im Einzelhandel in Sicht
Angesichts der auch nach mehr als 50 Verhandlungsrunden nicht abgeschlossenen Tarifrunde im Einzelhandel empfiehlt der Handelsverband Deutschland (HDE) den tarifgebundenen Handelsunternehmen nun eine Entgelterhöhung ohne Tarifabschluss. Die Arbeitgeber werfen der Gewerkschaft eine Blockadehaltung und „utopische“ Forderungen vor. Deshalb sei nicht abzusehen, dass die Tarifverhandlungen „zeitnah“ zu einem Abschluss gebracht werden könnten.
Nach dem aktuellen Beschluss des tarifpolitischen Ausschusses des HDE besteht nun für tarifgebundene Unternehmen frühestens ab 1. Oktober 2023 die Möglichkeit, freiwillige anrechenbare Vorweganhebungen in Höhe von 5,3 Prozent auszuzahlen. Unternehmen können diese Vorweganhebung, die sowohl die tariflichen Löhne, Gehälter und Auszubildendenvergütungen umfasst, ab Oktober 2023 in allen Tarifgebieten des Einzelhandels umsetzen.
„Selbstverständlich streben wir weiterhin eine baldige Befriedung des andauernden Tarifkonflikts an. In Abhängigkeit der wirtschaftlichen Lage entscheidet jedes tarifgebundene Einzelhandelsunternehmen frei darüber, ob es die Verbandsempfehlung umsetzen kann. Es gibt keinerlei Verpflichtung für die Unternehmen, diese exakt und in voller Höhe umzusetzen. Sie ist nur bezüglich ihrer Obergrenze verpflichtend“, so HDE-Tarifgeschäftsführer Steven Haarke.