Ecco und Lowa schließen Werke

Das Ecco-Werk in Martin in der Slowakei
Das Ecco-Werk in Martin in der Slowakei

Schuhindustrie in der Slowakei unter Druck

Im Sommer 2025 werden zwei bedeutende Schuhhersteller ihre Produktionsstätten in der Slowakei schließen. Der dänische Konzern Ecco beendet die Fertigung in Martin, während der deutsche Hersteller Lowa seine Produktion in Handlová einstellt. Diese Entscheidungen betreffen hunderte Arbeitsplätze und werfen Fragen zur Zukunft der slowakischen Schuhindustrie auf.

Ecco wird im Sommer 2025 sein Werk in der nordslowakischen Stadt Martin schließen. Das gab das Unternehmen kürzlich offiziell bekannt. Von der Werksschließung sind rund 650 Mitarbeiter betroffen.

Das Werk in Martin war seit 1998 ein Symbol westlicher Direktinvestitionen im postkommunistischen Raum und produzierte in dieser Zeit über 50 Millionen Paar Schuhe für internationale Märkte. Die Fabrik war eine von sechs Produktionsstätten im globalen Netzwerk von Ecco.

Globale Einflüsse führen zur Werksschließung

Die Geschäftsführung begründet die Schließung mit einer Neuausrichtung ihrer globalen Produktionsstrategie sowie einem allgemeinen Rückgang der Nachfrage. „Als Teil einer weltweiten Überprüfung unseres Produktionsnetzwerks mussten wir die schwierige Entscheidung treffen, das Werk in Martin zu schließen“, erklärte Petr Milan, Geschäftsführer von Ecco Slovakia. Die Produktion soll bis spätestens Juli oder August 2025 vollständig eingestellt werden. Der Einzelhandel von Ecco in der Slowakei bleibt von der Werksschließung unberührt.

Lowa schließt Werk in der Slowakei

Der deutsche Outdoor-Schuhhersteller Lowa beendet die Produktion in seinem Werk im slowakischen Handlová (Region Trenčín) zum 31. August 2025. Das gab das Unternehmen, Teil der italienischen Tecnica Group, in einer offiziellen Mitteilung bekannt. Als Grund für den Schritt nennt Lowa eine strategische Neuausrichtung zur Optimierung der Produktionskapazitäten und zur Stärkung konzerninterner Synergien.

Stepperei im Lowa-Werk in der Slowakei (Foto: Kerstin Rysavy)
Stepperei im Lowa-Werk in der Slowakei (Foto: Kerstin Rysavy)

„Lowa überprüft derzeit seine industrielle Struktur mit dem Ziel, die Effizienz zu steigern und die Zusammenarbeit innerhalb der Tecnica Group zu verbessern“, heißt es in der Erklärung, die von Alberto Zanatta, Präsident der Tecnica Group, und Branislav Bernát, Produktionsleiter von Lowa, unterzeichnet wurde.

Die Schließung in Handlová ist Teil eines umfassenderen Plans, der auf eine bessere Abstimmung von Technologien, Know-how und Produktionsprozessen innerhalb der Gruppe abzielt. Ziel sei es, die internationalen Marktanforderungen künftig noch präziser und effizienter zu bedienen.

Auswirkungen auf Mitarbeiter noch unklar

Wie viele Beschäftigte vom Aus der Produktion in Handlová betroffen sind, wurde bislang nicht kommuniziert. Das Unternehmen betont jedoch, in enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und Behörden an einem verantwortungsvollen Übergangsprozess zu arbeiten. Dazu gehören laut Lowa unter anderem Möglichkeiten zur internen Versetzung, Unterstützung bei beruflichen Neuorientierungen sowie ein sozial verträglicher Abbau.

Lowa und die Tecnica Group

Lowa ist spezialisiert auf hochwertige Outdoor- und Wanderschuhe und exportiert weltweit in über 80 Länder. Die Tecnica Group mit Sitz in Italien ist ein führender Hersteller im Bereich Sport- und Freizeitprodukte, darunter auch Skischuhe, Snowboardschuhe und Inlineskates. Neben Handlová betreibt die Gruppe weitere Werke in der Slowakei und Europa.

Die gleichzeitige Schließung zweier internationaler Fabriken innerhalb weniger Tage sorgt für wachsende Sorgen um den Industriestandort Slowakei. Die Schuhproduktion im Land leidet unter hohen Energiepreisen und einer rückläufigen Nachfrage auf wichtigen Abnehmermärkten.

 

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