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Cads: Strengere Vorgaben für Schadstoffe in Schuhen

Nachhaltigkeitsinitiative der deutschen Schuhindustrie stellt RSL 2022 vor

Die Mitglieder der Nachhaltigkeitsinitiative der deutschen Schuhindustrie (cads e. V.) verpflichten sich, den Einsatz chemischer Substanzen in der Schuh- und Lederwarenherstellung künftig noch weiter zu reduzieren. cads veröffentlichte jetzt eine neue Restricted Substances List ‒ kurz RSL ‒ für das Jahr 2022. Das neue Verzeichnis umfasst strengere Grenzwerte für chemische Substanzen in Schuhen und Lederwaren wie beispielsweise MCCP und Glutaraldehyd. „Die Anforderungen der cads-RSL sind strenger als die gesetzlichen Anforderungen und bieten maximale Sicherheit für die Qualitätskontrolle“, erklärt Dr. Ines Anderie, Leiterin der zuständigen cads-Arbeitsgruppe.

Mehr Sicherheit in der Ledergerbung

Zur cads-RSL zählen sowohl gesetzlich geregelte Substanzen als auch solche, zu denen es in der Vergangenheit keine gesetzlichen Vorschriften gab. Dazu zählt auch Glutaraldehyd, das teilweise in der Gerbung eingesetzt wird.

Die 80 Mitgliedsunternehmen von cads verpflichten sich freiwillig, die strengeren Grenzwerte einzuhalten. „Mit dem Einsatz jeglicher Art von Chemikalien gehen Gesundheits- und Umweltgefahren einher. Daher wollen wir in der Schuh- und Lederwarenherstellung mit der cads-RSL helfen, diese so gering wie möglich zu halten“, sagt cads-Präsident Michael Tackenberg.

Da Glutaraldehyd in entsprechend hoher Konzentration Reizungen von Augen, Nasen oder der Lunge hervorrufen kann, sei cads auch der Schutz der Arbeiter besonders wichtig.

Schadstoffreduktion schützt die Umwelt

Mittelkettige Chlorparaffine (MCCP) werden schon länger in der cads-RSL gelistet. In der neuen RSL 2022 sind die Grenzwerte für MCCP verschärft worden. Chlorparaffine reichern sich in der Umwelt an und sind insbesondere für Wasserorganismen schädlich, eine orale Aufnahme durch den Menschen ist anzunehmen. Die verschärften Grenzwerte sollen bei einer sichereren Produktion helfen.

Federführend hinter der cads-RSL steht die Arbeitsgruppe „Chemische Substanzen in fertigen Produkten und unverarbeiteten Materialien“ rund um Dr. Anderie, die als Expertin für chemische und mikrobiologische Analytik am Prüf- und Forschungsinstitut Primasens tätig ist.

Die Liste wird jährlich aktualisiert und im Januar kostenlos auf der Website von cads veröffentlich.

Über cads

Der Verein cads definiert die Standards einer umweltbewussten, sozialen und nachhaltigen Produktion in der Schuh- und Lederwarenbranche. Hinter der Nachhaltigkeits-Initiative haben sich bislang 80 deutsche Unternehmen versammelt: Materiallieferanten, Gerber, Fachhändler, Schuh- und Taschenhersteller. Die Mitglieder verpflichten sich im Code of Conduct, ökologische und soziale Aspekte konkret und transparent in der Wertschöpfungskette umzusetzen.

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