Wegen hoher Investitionen: Rote Zahlen trotz Rekordumsatz
Dem Schuhhersteller Birkenstock ist im vergangenen Quartal ein deutlicher Umsatzsprung gelungen. Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahr 2023/24 stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um 26 Prozent auf knapp 303 Millionen Euro, wie die Firma mit Hauptsitz in Linz am Rhein mitteilte. Die Erweiterung der Produktkategorien und neue Produktionskapazitäten hätten dieses starke Umsatzwachstum ermöglicht.
Allerdings weist das seit Oktober an der New Yorker Börse notierte Unternehmen unterm Strich einen Verlust von 7,15 Millionen Euro aus. Im Vorjahr betrug das Minus noch 9,2 Millionen Euro. Birkenstock führt dies auf Investitionen in zukünftiges Wachstum zurück. Dies drücke vorläufig die Profitabilität. So wird derzeit das im Vorjahr eröffnete Werk in Pasewalk weiter ausgebaut. Zudem werde in den Ausbau des Filialnetzes investiert. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) legte um zwölf Prozent auf 81 Millionen Euro zu.
Die Nachfrage übersteige weiterhin das Angebot in allen Regionen, Kanälen und Kategorien, erklärte Vorstandschef Oliver Reichert. Die Umsätze legten in sämtlichen Regionen zu: In Europa stiegen sie um 33 Prozent, in Amerika um 19 Prozent und in Asien um 51 Prozent. Dabei erzielten das größte Wachstum nicht etwa die bekannten Sandalen. Erstmals hätten geschlossene Modelle den Umsatzanteil von Sandalen übertroffen, sagte Reichert auf einer Telefonkonferenz mit Analysten. Der CEO, der Birkenstock zu einer Lifestyle-Marke umwandeln möchte, forciert auch weiterhin den Direktvertrieb. Inzwischen steuerte der D2C-Kanal 53 Prozent des Gesamtumsatzes bei. Zudem haben „selektive Preiserhöhungen“ zum Umsatzwachstum beigetragen.
Für das laufende Bilanzjahr peilt Birkenstock ein Umsatzwachstum von 17 bis 18 Prozent auf 1,74 bis 1,76 Milliarden Euro an. Das bereinigte Ebitda soll zwischen 520 und 530 Millionen Euro liegen.