Online-Händler reagiert auf hohe Rücksendequoten
Der Online-Modehändler Zalando verschärft sein Vorgehen gegen überdurchschnittlich hohe Rücksendequoten. Künftig erhalten Kunden, die regelmäßig große Teile ihrer Bestellungen zurückschicken, zunächst eine Warnung per E-Mail. Wer sein Verhalten danach nicht ändert, muss mit Einschränkungen des Kontos rechnen. In besonders gravierenden Fällen kann das Bestellrecht für bis zu zwölf Monate ausgesetzt werden.
Nach Unternehmensangaben sind von diesen Maßnahmen nur sehr wenige Kunden betroffen. Für die Mehrheit der Nutzer bleibe das Retourensystem unverändert. Hintergrund ist ein branchenweites Problem: In der Online-Modebranche werden Schätzungen zufolge mehr als die Hälfte der bestellten Artikel zurückgeschickt. Das erschwert Abläufe, kostet Geld und verursacht zusätzliche Transport- und Umweltbelastungen.
Parallel zu den restriktiveren Schritten investiert Zalando in Maßnahmen, die Rücksendungen vorbeugen sollen. Dazu gehören ausführlichere Produktinformationen, 360-Grad-Bilder und Videos sowie personalisierte Größenempfehlungen auf Basis hinterlegter Daten. In Entwicklung ist zudem eine virtuelle Anprobe per 3D-Avatar. Ziel ist es, Fehlkäufe zu reduzieren und die Zahl der Rücksendungen langfristig zu senken.