Welle der Hilfsbereitschaft für den Handel

Motiv aus der Keen-Kampagne zur Unterstützung der Hochwasser-Opfer.

Zahlreiche Aktionen und Spenden für die Opfer der Flutkatastrophe

Die Welle der Hilfsbereitschaft für die Opfer der Flutkatastrophe macht auch vor dem Handel nicht halt. Zahlreiche Verbände, Lieferanten und Händlerkollegen haben Hilfsaktionen gestartet.

Auch Handelspartner der ANWR-Unternehmensgruppe haben durch die Katastrophe vieles oder sogar alles verloren und stehen vor enormen Herausforderungen. „Die Menschen in diesen Regionen brauchen dringend und rasch unsere Solidarität und die Unterstützung der ANWR-Gemeinschaft“, so Fritz Terbuyken, Mitglied des Vorstands der ANWR Group eG. „Wir leisten unseren Beitrag zum Wiederaufbau der zu Schaden gekommenen Handelsbetriebe – ganz nach unserem Motto: Gemeinsam schaffen wir mehr als jeder Einzelne für sich.“

Aktuell betroffen sind bei der ANWR-Unternehmensgruppe 13 Unternehmen im Schuhhandel und neun Sporthändler in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Das Ausmaß der Schäden durch die Unwetterkatastrophe ist sehr unterschiedlich. Aus den Unterwetterregionen Bayern, Österreich, den Niederlanden und Belgien wurden bisher keine relevanten Schäden gemeldet.

„Unsere Handelsberater sind im permanenten Austausch mit den betroffenen Unternehmen und wir unterstützen individuell je nach Bedarf und Anforderung“, so Helmut Wies, Geschäftsführer der ANWR Schuh. „Nach unserem aktuellen Kenntnisstand sind sechs Schuh- und zwei Sport-Standorte komplett zerstört. Abgesehen von den Schäden in den Geschäften ist die Infrastruktur in manchen Orten dermaßen zerstört, dass eine Wiedereröffnung mittelfristig nicht zu erwarten ist.“

Für die betroffenen Unternehmen hat das Team der ANWR bei den Lieferanten kurzfristig für Lieferstopps und auch Stornierungen georderter Ware mit der Industrie ausgehandelt. Spezialisten –Architekturen und Versicherungsexperten – konnten für die Schadensaufnahme und -bewertung vermittelt werden. Bautrockner wurden organisiert und direkt an die Händler ausgeliefert. „Glücklicherweise ist die Mehrzahl der betroffenen Unternehmen gegen diese Elementarschäden und die Umsatzverluste versichert

Die DZB Bank unterstützt die betroffenen Händler kurzfristig und unbürokratisch mit einer Valuta für die nächsten Dekaden. Betroffene Händler können weitere Unterstützungspakete nach Bedarf abrufen.

SABU startet Solidaraktion „Hochwasser“

Auch der SABU bietet den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Mitgliedern rasche und individuell abgestimmte unbürokratische Hilfe an. Im Moment recherchiert die Heilbronner Verbundgruppe, wer und in welchem Maße betroffen ist. Die Recherche gestalte sich allerdings aufgrund der teilweise nicht mehr funktionierenden Kommunikationstechnik sehr schwierig.

Die Serviceberater, die das Bindeglied zu den Mitgliedern im Außendienst sind, werden ihr Programm für die nächsten Tage entsprechend ändern, um den betroffenen Händlern mit Rat und Tat vor Ort zur Seite zu stehen. Darüber hinaus hat die SABU Schuh & Marketing GmbH einen Spendenfonds eingerichtet und mit einem finanziellen Grundstock ausgestattet. Viele SABU-Anschlussfirmen haben spontan ihre Hilfe und finanzielle Unterstützung für ihre geschädigten Kollegen angeboten.

Außerdem wurden die Geschäftspartner aus der Industrie gebeten, mit dem Thema ebenfalls sensibel und großzügig umzugehen, wo eine besondere Notlage entstanden ist. Bei den bereits bekannten Unternehmen wurden die Warenlieferungen sofort gestoppt.

SABU-Geschäftsführer Stephan Krug: „Das ganze Ausmaß der Katastrophe, die mit zerstörerischer Wucht über einige Regionen Deutschlands hereingebrochen ist, konnten wir noch gar nicht vollumfänglich erfassen. Trotzdem starten wir bereits jetzt unsere Solidaraktion, um möglichst schnell und direkt helfen zu können. Gerne nehmen wir auch zusätzliche Spenden von außerhalb unserer Gruppe entgegen.“

GMS schnürt Hilfspaket

Der Kölner GMS Verbund stellt ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Verfügung, um den von der Flut betroffenen Fachhändlern schnell und unbürokratisch unter die Arme zu greifen. Neben weitreichenden finanziellen Unterstützungen der GMS-Händler, wurden zahlreiche organisatorische Schritte ergriffen um den Betroffenen zu helfen.

„Die aktuelle Situation in den einzelnen Gebieten macht uns sehr betroffen. Viele Menschen stehen vor dem Nichts, Geschäfte und Häuser sind verwüstet. Auch in den besonders stark betroffenen Regionen wie Bad Neuenahr-Ahrweiler oder Bad Münstereifel gibt es Fachhändler unserer Gruppe“, erklärte GMS-Geschäftsführer Dr. Karsten Niehus. „Wir können jedem Händler versichern, dass er sein Geschäft nicht wegen der wirtschaftlichen Folgen, der Flutkatastrophe wird aufgeben müssen“.

Im Wesentlichen umfasst das Hilfspaket die Gewährung von zinslosen Überbrückungsdarlehen, die Zahlung von Soforthilfen und die Unterstützung und Begleitung bei der Abwicklung der Forderungen gegen Dritte. Den versicherten Geschädigten stellt GMS unbürokratisch zinslose Sofortdarlehn zur Verfügung, um die Zeit bis zur Regulierung durch die jeweilige Versicherung zu überbrücken und sofort mit dem Wiederaufbau beginnen zu können. Zur Unterstützung der Liquidität der weniger betroffenen Fachhändler, die ihr Unternehmen ohne erhebliche Einschränkungen fortführen können, gewährt GMS den Händlern zusätzliche Valuten für die nächsten Monate. Bei den nicht ausreichend gegen Elementarschäden versicherten Händlern gewährt der GMS Verbund direkte Zuschüsse.

Unmittelbar nach einer von GMS an die Händler gerichteten Abfrage zum Betroffenheit der Fachhändler, hatten sich zahlreiche Händler aus nicht betroffenen Regionen gemeldet und spontan Hilfe für ihre Fachhandelskollegen angeboten. „Diese Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft hat uns sehr berührt“, betont Geschäftsführer Thomas Schulte-Huermann. „Wir haben jedoch bewusst auf die vielerorts üblichen Spendenaufrufe innerhalb unserer Gruppe verzichtet. Da viele unserer Händler selbst noch unter den Auswirkungen der Corona Pandemie leiden, erscheint uns dies unangemessen. In der aktuellen Situation ist nach unserer Ansicht die Aufgabe der Verbundgruppe, an der Spitze einer Solidargemeinschaft, allein in der Pflicht.“

Handelsverbände und eBay starten Hilfsaktion

Die Handelsverbände unter dem Dach des HDE haben gemeinsam mit dem Online-Marktplatz eBay eine Hilfsaktion für den vielerorts hart getroffenen Einzelhandel gestartet. Mittels eines von eBay zur Verfügung gestellten Portals sollen dringend benötigte Güter gezielt und koordiniert zu den Händlern in den betroffenen Regionen gelangen.

Ziel des Projekts ist es, Händlern alles zur Verfügung zu stellen, was sie für einen Wiederaufbau ihres Geschäfts und Betriebs benötigen könnten. Erste Informationen finden sich unter www.handelsverband-hilft.de. Das eigentliche Portal wird derzeit mit Hochdruck gebaut und soll in zirka zwei Wochen einsatzbereit sein. Unter http://unwetterhilfen.de/ werden Unternehmen und Privatpersonen dann den Flutopfern helfen können.

„Die Überflutungen haben auch den Handel hart getroffen. Viele Unternehmen in den Überschwemmungsgebieten stehen vor dem Nichts. In der Folge haben sich die Handelsverbände entschlossen, schnell und unbürokratisch beim Wiederaufbau zu helfen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. „Wir sind sehr dankbar, dass sich eBay bei dieser Initiative mit seiner großen Erfahrung einbringt, ohne dass hier seitens eBay Kosten für die Händler in Not oder die Helfer entstehen. Unser gemeinsames Ziel ist, dass Handelsunternehmen, die durch die Wassermassen Regale, Kassen, sanitäre Einrichtungen, Hubwagen, Verpackungsmaterial und vieles mehr verloren haben, schnell an Ersatz kommen. Sie sollen nicht vor einer unkontrollierbaren Masse an Hilfsgütern stehen, sondern ganz gezielt das bekommen, was sie jeweils individuell benötigen.”

Unterstützung aus der Branche

Auch andere Unternehmen aus der Branche unterstützen die Hochwasserhilfe. Die Outdoor-Marke Keen beispielsweise spendet für jeden auf ihrem Online-Shop europaweit verkauften Schuh fünf Euro  an das Deutsche Rote Kreuz. Die Deichmann-Stiftung spendet dem DRK Westfalen-Lippe 150.000 Euro für Bautrockner, die in den Hochwassergebieten dringend benötigt werden. Mit der Spende können insgesamt 140 Bautrockner angeschafft werden.

Auch der Moderiese Zalando verspricht finanzielle Unterstützung. Auf seiner hauseigenen Website schrieb das Unternehmen, dass man die vergangenen Tage genutzt habe, um sich mit den Mitarbeitern und Partnern vor Ort abzusprechen und darüber hinaus auch mit Experten in Kontakt stand, „um zu verstehen, wie Zalando am besten helfen kann“. Auf diesem Weg sei man nach eigenen Aussagen zu dem Schluss gekommen, dass finanzielle Unterstützung derzeit am hilfreichsten sei: „Aus diesem Grund hat Zalando als erste Maßnahme insgesamt 100.000 Euro an unseren langjährigen Partner, das Rote Kreuz, gespendet.“ Neben der Geldspende will Zalando auch beim Transport von Hilfsgütern und Ausrüstungsgegenständen in die betroffenen Regionen helfen und stellt zu diesem Zweck Verpackungsmaterialien zur Verfügung.

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