Mutterkonzern CCC will Schweizer Tochter verkaufen
Der Schweizer Schuhhändler Karl Vögele AG plant Filialschließungen in größerem Umfang. Wie Medien berichten, sollen rund 60 der insgesamt 160 Filialen davon betroffen sein, darunter auch alle Bingo-Shoe-Filialen. Eine genaue Zahl wollte das Unternehmen nicht nennen, ebenso wenig wie zur Zahl der betroffenen Mitarbeiter. „Es gibt nur eine sehr geringe Zahl an Kündigungen und keine Massenentlassung“, wird CEO Max Bertschinger zitiert. Es bestehe ein bis ins Jahr 2022 gültiger Sozialplan.
Die Karl-Vögele-Gruppe, die im Juni 2018 mehrheitlich von der polnischen CCC Group übernommen worden war, leidet seit längerem unter rückläufigen Umsätzen. Die Konkurrenz von Onlinehändlern sowie Zalando die Folgen der Covid-19-Pandemie machen es dem zweitgrößten Schuhhändler der Schweiz derzeit schwer. Zwischen Anfang April und Ende Juni hätten sich die Einnahmen von Vögele Shoes halbiert. CCC hat unterdessen beschlossen, seine Schweizer Tochter zu verkaufen. Künftig will sich der polnische Schuhkonzern nur noch auf die Märkte in Zentral- und Osteuropa (CEE) konzentrieren.
„Die Schließung von Filialen ist ein strategischer Entscheid und hat auch damit zu tun, dass sich die Karl Vögele AG von einigen klassischen Vertriebskanälen verabschieden muss“, so der Unternehmenschef. „Zudem haben sich die Umsätze nicht wunschgemäß entwickelt, weshalb gewisse Filialen nicht mehr rentabel weiterbetrieben werden können.“ Bereits in den vergangenen zwei Jahren seien rund zwei Drittel aller Filialen geschlossen worden.