Berliner Schuhanbieter setzt Restrukturierung in Eigenverwaltung fort
Der Berliner Schuhanbieter Shoepassion GmbH hat im Rahmen seiner Sanierung harte Einschnitte vorgenommen. Das Unternehmen hatte am 6. März einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Das zuständige Amtsgericht in Berlin hat am 1. Juli die Eigenverwaltung angeordnet.
Von den ursprünglichen zehn Standorten wurden bis Mitte Mai 2023 sieben geschlossen. Erhalten bleiben werden die Filialen in Frankfurt, der Heinrich-Dinkelacker-Flagship-Store in Bietigheim-Bissingen sowie der Store an der Berliner Hauptniederlassung. Fortan will Shoepassion weniger auf Retail, sondern mehr auf Online setzen und sich auf die drei Eigenmarken N91, Henry Stevens und Heinrich Dinkelacker sowie deren Profilierung am Markt fokussieren. Erst kürzlich wurde der Onlineshop von N91 (n91berlin.com) eröffnet. Zusätzlich wurden die Sortimente der Eigenmarken verschlankt.
„Der Gang zum Gericht im März 2023 war alles andere als einfach. Seitdem haben wir aber einiges erreicht“, sagt Geschäftsführer Björn Henning, der nach dem bereits vor dem Insolvenzantrag beschlossenen Ausstieg von Daniel Pokorzynski seit Anfang Juli 2023 der alleinige Geschäftsführer der Shoepassion GmbH ist.
Neben den bereits implementierten operativen Restrukturierungsmaßnahmen wird in den kommenden Wochen ein Insolvenzplan erstellt, durch den die Shoepassion GmbH entschuldet werden soll. Dabei wird das Unternehmen weiterhin vom Düsseldorfer Rechtsanwalt Andreas Budnik von der Insolvenz- und Sanierungskanzlei AndresPartner unterstützt. Er ist seit Insolvenzantrag als Restrukturierungsbevollmächtigter der Shoepassion GmbH tätig. „Den Plan werden wir jetzt in den nächsten Wochen finalisieren und beim Amtsgericht in Berlin einreichen“, sagt Sanierungsexperte Budnik, der im Falle eines positiven Votums mit einer Verfahrensaufhebung zum Herbst 2023 rechnet.