Peter Kaiser bleibt bestehen

Geschäftsführer Stefan Frank übernimmt gemeinsam mit Investoren die Peter Kaiser Schuhfabrik.

Geschäftsführer und Investor übernehmen Teile der Traditionsmarke – Produktion wird geschlossen

Die Traditionsmarke Peter Kaiser bleibt bestehen, die Produktion am Stammsitz Pirmasens nicht. Das ist Kern des Konzeptes für die insolvente Damenschuhfabrik, dem am Mittwoch die Gläubigerversammlung zugestimmt hat. Stefan Frank, Geschäftsführer von Peter Kaiser, übernimmt zusammen mit den Investoren Hans-Joachim und Gisa Sander aus der Wella-Gründerfamilie Vermögensgegenstände der insolventen Peter Kaiser Schuhfabrik GmbH und der Peter Kaiser Retail GmbH. Der Gläubigerausschuss und der Sachwalter der Peter Kaiser Schuhfabrik GmbH haben dem Verkauf zugestimmt. Damit ist die Pirmasenser Traditionsmarke Peter Kaiser gerettet. Bei der Peter Kaiser Retail GmbH steht die Zustimmung noch aus.

Die Peter Kaiser Schuhfabrik GmbH hatte im September 2020 beim Amtsgericht Pirmasens einen Antrag auf Anordnung eines Schutzschirmverfahrens gestellt. Insbesondere der Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie und die anschließende Kaufzurückhaltung hatten zuvor zu erheblichen Umsatzrückgängen geführt. Peter Kaiser produziert und vertreibt vor allem Schuhe aus dem Bereich der Galanterie; coronabedingt gab es für diese Produkte keine Kaufanlässe.

Die Lage verschärfte sich mit dem zweiten Lockdown und der weitgehenden Schließung des Einzelhandels seit vor Weihnachten. Im Januar 2021 hatte deswegen auch die Peter Kaiser Retail GmbH einen Insolvenzantrag stellen müssen. Bereits im September war Rechtsanwalt Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger, Stuttgart, als Generalbevollmächtigter in das Unternehmen eingetreten und hat seitdem die Geschäftsführung bei der Restrukturierung und Sanierung der Peter Kaiser-Gruppe unterstützt. Als Sachwalter wurde Justizrat Günter Staab von Rechtsanwälte Staab & Kollegen, Saarbrücken, eingesetzt; Staab ist zusätzlich vorläufiger Insolvenzverwalter der Peter Kaiser Retail GmbH.

Zum 1. März 2021 übernehmen die Investoren neben der Marke Peter Kaiser weitere einzelne Vermögensgegenstände der insolventen Peter Kaiser Schuhfabrik GmbH und der Peter Kaiser Retail GmbH. Neben der Lagerware gehört hierzu auch die Immobilie in Pirmasens. Der Neustart von Peter Kaiser erfolgt in verschlankter Form. Geplant ist weiterhin die Entwicklung von Musterdesignschuhen und Herstellung von Prototypen. Eine eigene Serienproduktion sieht das Konzept in Deutschland nicht mehr vor. Zum Konzept gehört allerdings der Weiterbetrieb von sechs eigenen Stores und des Onlineshops.

„Ich kenne Peter Kaiser seit vielen Jahren, weiß um die Stärke der Marke und die Qualität unserer Produkte und bin mir daher sicher, dass wir in neuer Konstellation unsere Kundschaft weiterhin mit unserem Angebot begeistern und zudem neue Märkte erschließen können. Ich glaube, zusammen mit meinem Team, fest an die Zukunft von Peter Kaiser und habe mich daher für dieses Investment entschieden“, erklärt Stefan Frank, Geschäftsführer und künftiger Miteigentümer von Peter Kaiser.

„Peter Kaiser ist eine Marke mit großer Tradition; sie steht für höchste Qualität der Produkte und großes handwerkliches Können. Im Aufbau und im Führen erfolgreicher Marken haben wir über Jahrzehnte umfangreiche Erfahrung gesammelt. Diese wollen wir, neben finanzieller Mittel, einbringen, um Peter Kaiser ein frisches Gesicht zu geben und in eine vielversprechende Zukunft zu führen“, so die beiden Investoren Hans-Joachim und Gisa Sander.

 

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