Schuhhersteller erwartet Umsatzminus für 2020 von mindestens 35 Prozent
Nach einem Katastrophenjahr setzt der Sulinger Schuhhersteller Lloyd Shoes 2021 wieder auf Wachstum. 2020 musste das Unternehmen laut Geschäftsführer Andreas Schaller wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie einen Umsatzeinbruch von mindestens 35 Prozent verkraften. Betroffen gewesen seien sowohl der eigene Einzelhandel als auch das Wholesale-Geschäft. Auch das für Lloyd sehr wichtige Nachorder-Geschäft ist im vergangenen Jahr eingebrochen.
Nun hat Lloyd eines neues Strategiekonzept entwickelt, mit dem nach dem „Übergangsjahr“ 2021 wieder angegriffen werden soll. Insbesondere will Lloyd-Chef Schaller „raus aus den Schubladen, in denen wir bei vielen Handelspartnern sind“. Kurz zusammengefasst lautet es: Mehr Casual und Sneaker, weniger Business- und Anlassmode. Seit März gebe es keine Anlässe mehr, weshalb es auch kaum Nachsortierungen gegeben hätte.
Die Entwicklung hin zur Casualisierung findet sich auch in dem neuen Ladendesign mit der neu entwickelten Sneakerwand wieder. „Das hatte einen positiven Effekt und deshalb wollen wir das Konzept weiterführen“, so Schaller. Für den Markenaufbau sei ein eigener Retail ohnehin wichtig, denn auch alle Partner würden von den dort gesammelten Erfahrungen profitieren.
Auch für die kommende Herbst/Winter-Saison 2021 erwartet Schaller ein gebremstes Orderverhalten der Schuhhändler. „Die Bestände sind ja noch vorhanden und verschwinden nicht einfach“, so der Geschäftsführer, der auf Unterstützung durch die Politik hofft. Schaller ist aber zuversichtlich, dass mit anspringendem Geschäft auch die Nachbestellungen wieder anziehen. Eines allerdings ist nicht mehr aufzuholen. „Die Umsätze der ersten beiden Monate 2021 sind weg.“