GfK-Index auf niedrigstem Stand seit April 2024
Die Verbraucherstimmung in Deutschland zeigt sich zum Jahresende deutlich eingetrübt. Während die Konjunkturerwartungen stagnieren, müssen sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung spürbare Verluste hinnehmen. Gleichzeitig steigt die Sparneigung der Verbraucher deutlich an. In der Folge fällt der Konsumklima-Indikator für Januar 2026 im Vergleich zum revidierten Vormonatswert von -23,4 Punkten um 3,5 Zähler auf -26,9 Punkte. Damit erreicht das Konsumklima den niedrigsten Stand seit April 2024. Dies geht aus den aktuellen Ergebnissen des GfK Konsumklimas powered by NIM hervor.
Besonders ausschlaggebend für den Rückgang ist neben den sinkenden Einkommenserwartungen der kräftige Anstieg der Sparneigung. Der entsprechende Indikator legt um fünf Zähler zu und erreicht mit 18,7 Punkten den höchsten Wert seit der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2008. Nach Einschätzung von Rolf Bürkl, Head of Consumer Climate beim Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM), tragen vor allem wachsende Inflationsängste sowie die kontrovers geführte Debatte um die Zukunft der Rentenversicherung zu dieser Verunsicherung bei. Dies dämpfe nicht nur das Weihnachtsgeschäft, sondern bedeute auch einen schwachen Start der Konsumstimmung ins Jahr 2026.
Einkommenserwartungen im Sinkflug
Die Einkommenserwartungen setzen ihren negativen Trend fort und fallen zum dritten Mal in Folge. Der Indikator verliert 6,8 Punkte und sinkt auf -6,9 Punkte. Hintergrund sind unter anderem erneut gestiegene Inflationssorgen, die die wahrgenommene Kaufkraft der Verbraucher belasten. Für das Konsumverhalten sind insbesondere reale, inflationsbereinigte Einkommen entscheidend.
Anschaffungsneigung rückläufig
Auch die Anschaffungsneigung gibt nach. Nach zwei Anstiegen in Folge verliert der Indikator 1,5 Zähler und liegt nun bei -7,5 Punkten. Im Jahresvergleich fällt die Bilanz ebenfalls negativ aus, was die Zurückhaltung der Verbraucher bei größeren Anschaffungen unterstreicht.
Konjunkturerwartungen leicht verbessert
Im Gegensatz dazu zeigen sich die Konjunkturerwartungen etwas robuster. Der Indikator steigt um 2,3 Zähler auf 1,2 Punkte. Im Jahresvergleich ergibt sich ein leichtes Plus, was darauf hindeutet, dass die Deutschen für 2026 lediglich mit einer moderaten wirtschaftlichen Erholung rechnen. Auch Wirtschaftsexperten erwarten derzeit ein Wachstum von rund einem Prozent oder weniger.








