Nach den USA weitere Klage in Europa
Der US-amerikanische Schuhanbieter Hands Free Labs, Muttergesellschaft der Marke Kizik, hat seine Patentstreitigkeiten mit Skechers nach Europa getragen. Am Mittwoch reichte das Unternehmen über seine IP-Holding Fast IP, LLC beim Einheitlichen Patentgericht in München Klage wegen mutmaßlicher Patentverletzungen durch Skechers ein.
Der Streit dreht sich um die Slip-in-Technologie, mit der Schuhe ohne Zuhilfenahme der Hände angezogen werden können. Neben Skechers USA sind auch die europäischen Tochtergesellschaften in Deutschland, der Schweiz, Belgien, Italien und Frankreich von der Klage betroffen.
Das Unternehmen beantragt, Skechers den Verkauf der betroffenen Modelle in 18 europäischen Ländern zu untersagen, darunter Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande. Zudem fordert Hands Free die Rückrufung aller seit dem 9. Juli 2025 ausgelieferten Produkte sowie vorläufige Schadensersatzzahlungen in Höhe von 200.000 Euro.
„Als Inhaber von mehr als 200 Patenten und Anmeldungen weltweit sind wir entschlossen, unsere Hands-free-Technologie vor Nachahmern zu schützen“, erklärte Hands Free-CEO Gareth Hosford.
Bereits im Juli hatte Hands Free in den USA Klage eingereicht. Dort wirft das Unternehmen Skechers vor, mit seinen „Slip-ins“ Patente verletzt zu haben – ein Vorwurf, den Skechers entschieden zurückweist. Das Unternehmen betont, über eigene Slip-in-Technologien und mehr als 140 Patente zu verfügen. Präsident Michael Greenberg sprach von einem „Jahrhunderte alten Konzept“, das Skechers eigenständig weiterentwickelt habe. Die Klage sei aus seiner Sicht ein Versuch, nach dem angekündigten 9,42-Milliarden-Dollar-Übernahmeangebot von 3G Capital finanziell zu profitieren. Skechers kündigte an, die Gültigkeit der Patente ebenso wie die Vorwürfe entschieden anzufechten.