Im ersten Halbjahr mehr als Drittel weniger Schuhe produziert
Die italienische Schuhindustrie ist wegen der Covid-19-Pandamie im ersten Halbjahr eingebrochen. Die Produktion reduzierte sich um 34,9 Prozent, der Umsatz ging um 36,3 Prozent zurück. Neben dem Rückgang von Produktion und Umsatz waren auch ein deutlicher Rückgang des Inlandsverbrauchs und der Exporte zu verzeichnen. Der Exportumsatz brach um 25,4 Prozent ein. Insgesamt wurden 78,7 Millionen Paar Schuhe im Wert von 3,8 Milliarden Euro exportiert. Das entspricht einem Rückgang von mehr als 28 Million Paar gegenüber dem ersten Halbjahr 2019. Der Neustart nach der Lockerung der Beschränkungen in Italien erweise sich als äußerst langsam, sagte Siro Badon, Vorsitzender des Herstellerverbands Assocalzaturifici. Die Ausfuhren nach Deutschland, dem volumenmäßig größten Markt für italienische Schuhe, der bereits 2019 eine negative Entwicklung gezeigt hatte, gingen um 17 Prozent zurück.
Im ersten Halbjahr ging die Zahl der Betriebe um 77 Unternehmen, die Zahl der Mitarbeiter um 520 zurück. Hinzu kommen 84 Betriebe und 775 Mitarbeiter aus der Zuliefererindustrie. Insgesamt gab es Ende Juni in Italien 4.249 Unternehmen mit 74.370 Mitarbeitern in diesem Industrie- und Handwerksbereich. „Diese Zahlen sollten die Alarmglocken in Bezug auf die Beschäftigungsentwicklung in den kommenden Monaten läuten lassen“, Siro Badon. „Unser Produktionssystem, das hauptsächlich aus kleinen und mittleren Unternehmen besteht, wurde auf eine harte Probe gestellt, da es gezwungen war, mit einem Liquiditätsmangel zu kämpfen, der durch die Stornierung von Bestellungen, Rückgaben und unbezahlten Rechnungen verursacht wurde.“