Britische Kultmarke verschiedet sich nach 26 Jahren
Mit seinen bunten, detailverliebten Schuhen hat Irregular Choice seit Ende der 1990er-Jahre eine treue Fangemeinde aufgebaut. Nun steht die britische Marke vor einer Zäsur: Zum 28. September 2025 schließt das Unternehmen sowohl seinen Flagship-Store in Brighton als auch den eigenen Onlineshop. Damit endet vorerst eine Ära, in der die Marke als Synonym für exzentrische Schuhmode galt.
In einer offiziellen Stellungnahme machte Gründer Dan Sullivan deutlich, dass die Entscheidung nicht leichtgefallen ist. Mehrere Faktoren hätten in den vergangenen Jahren zu einer „beispiellosen Belastung“ geführt. Die Folgen der Pandemie mit gestörten Lieferketten, sinkenden Umsätzen und veränderten Kaufgewohnheiten schwächten das Geschäft nachhaltig. Hinzu kam ein massiver Kostendruck: Steigende Energie- und Produktionskosten sowie eine anhaltend hohe Inflation ließen die Margen weiter schrumpfen. Besonders schwer wog auch die Liquidation eines langjährigen Hauptvertriebspartners, die die Liquidität von Irregular Choice stark belastete. Gleichzeitig musste die familiengeführte Fabrik, mit der die Marke über 25 Jahre zusammenarbeitete, ihre Tore schließen – ein harter Schlag, da die komplexen Designs nicht kurzfristig auf andere Produzenten übertragbar sind. Sullivan spricht von einer „Perfect-Storm“-Situation, die selbst eine etablierte Nischenmarke nicht ohne Folgen übersteht.
Aktuell läuft ein groß angelegter Abverkauf der Bestände. Bestellungen und Retouren werden weiterhin bearbeitet, Gutscheine bleiben gültig. Gleichzeitig lässt Irregular Choice offen, ob und in welcher Form es künftig weitergeht. Auf der Website heißt es lediglich, man wolle „die Zukunft neu bewerten“.