Niederländischer Schuhgroßhändler leidet unter hohen Frachtraten
Der niederländische Schuhimporteur Hengst Footwear hat im 121. Jahr seines Bestehens Insolvenz angemeldet. Das zuständige Gericht in Overijssel bestellte Wim van der Kolk am 2. Februar zum Sachwalter.
Die stark gestiegenen Seefrachtraten und die anhaltende Corona-Pandemie hätten es dem auf Schuhe, Verpackungen und Displays spezialisierten Unternehmen zunehmend schwer gemacht, nannte Karen Hengst, die gemeinsam mit ihrem Ehemann Hans Eigentümerin von Hengst ist, die Gründe. „Die aktuelle Entwicklung hat die Liquiditätslage so unter Druck gesetzt, dass trotz wiederholter Finanzspritzen eine Fortführung des Geschäfts nicht möglich war.“ Daher hätte sich die Familie gezwungen gesehen, Insolvenz anzumelden. Ob es einen möglichen Neustart geben kann, werde noch geprüft. Derzeit fänden Gespräche mit Interessenten statt. Wie viele Mitarbeiter ihren Job verlieren werden, ist nicht bekannt. Insgesamt arbeiten 31 Menschen für Hengst.
Der Schuhgroßhändler verkauft Millionen von Schuhen an Einzelhändler in ganz Europa. Hengst produziert seine Kollektionen in Asien, wo das Unternehmen auch ein Büro hat. Erst im vergangenen Jahr hatte Roelof de Leeuw und damit zum ersten Mal ein Nicht-Familienmitglied die Position des CEO übernommen.