Schleppende Nachfrage in Europa und den USA
Der weltweite Schuhhandel ist im vergangenen Jahr deutlich eingebrochen. Hauptursache ist die schleppende Nachfrage in den beiden Hauptmärkten USA und Europa. Dies berichtet der portugiesische Herstellerverband Appicaps.
Der weltweit größte Schuhexporteur ist China, das 70 Prozent seiner Produktion ausführt und 2022 mit 58 Milliarden US-Dollar einen neuen Rekordwert für seine Exporte verzeichnete. Dieser asiatische Riese verzeichnete von Januar bis November 2023 einen Volumenrückgang von drei Prozent und einen Wertrückgang von 13 Prozent. Der Wert pro Paar sank deutlich um zehn Prozent.
Auch die verfügbaren Daten für Vietnam sind nicht ermutigend: Nachdem Vietnam im letzten Jahrzehnt zum zweitgrößten Schuhexporteur der Welt geworden war, sank der Wert der Schuhexporte in den ersten elf Monaten 2023 um 17 Prozent. Indonesien büßte im Zeitraum Januar bis September 20 Prozent ein. Indien verzeichnete einen Volumenrückgang von elf Prozent und einen Wertrückgang von 17 Prozent. Der Durchschnittspreis pro Paar sank im Jahresvergleich um 6 Prozent.
Auf dem amerikanischen Kontinent verzeichnete Brasilien, dessen Schuhproduktion hauptsächlich den heimischen Markt beliefert, von Januar bis November einen Rückgang der Schuhexporte um neun Prozent im Volumen und von 14 Prozent im Wert. Auch hier sank der Wert pro Paar um sechs Prozent.
Auf der anderen Seite gingen die Schuhimporte aus den 27 EU-Ländern in den ersten neun Monaten 2023 mengenmäßig um elf Prozent zurück, was einen rückläufigen Schuhverbrauch in der Region widerspiegelt. Aber die vielleicht bedeutendsten Daten zum Verbrauch stammen aus den USA, wohin im Jahr 2022 jedes fünfte Paar (20,5 Prozent) international gehandelter Schuhe ging. In den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres gingen die US-Schuhimporte sowohl volumen- als auch wertmäßig um 30 Prozent zurück.