Warenhauskonzern muss Sanierungsplan bis Ende Juni vorlegen
Die Geschäftsführung von Galeria Karstadt Kaufhof hat ihre Mitarbeiter in einem Schreiben auf mögliche Filialschließungen und einen Jobabbau vorbereitet. Darin heißt es, dass der gerichtlich bestellte Sachwalter Frank Kebekus und der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz angedeutet hätten, „dass die vor uns liegende Sanierung weit entschlossener ausfallen muss, als wir alle uns das wünschen würden“. Demnach müsse es „neben vielen anderen teilweise einschneidenden Maßnahmen leider auch zu Standortschließungen und dementsprechend auch zu einem Arbeitsplatzabbau kommen“, um Galeria Karstadt Kaufhof nachhaltig gesund aufzubauen.
Genaue Zahlen, wie viele Filialen geschlossen werden sollen und wie viele Mitarbeiter betroffen sein werden, nannte das Unternehmen nicht. In der Zeit der seit den Geschäftsschließungen habe das Unternehmen eine halbe Milliarde Euro verloren. Aufgrund eingeschränkter Kundenfrequenz und Kaufzurückhaltung angesichts der Krise werde sich der Verlust wohl auf bis zu eine Milliarde Euro erhöhen. Die Arbeitnehmervertretung befürchtet die Schließung von bis zu 60 der insgesamt 170 Häuser der Warenhauskette.
Bis Ende Juni muss das Unternehmen dem Amtsgericht Essen, den Gläubigern und den Mitarbeitern einen Sanierungsplan vorlegen. Dies sehen die Regeln des Schutzschirmverfahrens vor, in das sich die Warenhauskette angesichts der Coronakrise geflüchtet hat.