Interessenkonflikt zwischen Schuhhersteller und Zulieferer
Der Schuhindustrie-Zulieferer Fagus-GreCon Greten GmbH & Co. KG und der dänische Schuhhersteller Ecco haben ihr Joint Venture aufgelöst. Die beiden Standorte des Joint Ventures, Fagus Portugal S.A. und Fagus (Thailand) Co., Ltd., wurden 2015 auf der Grundlage einer Technologiepartnerschaft zwischen Fagus-GreCon und Ecco gegründet. Beide Partner sahen in dieser Zusammenarbeit eine Möglichkeit, gemeinsam Technologien zu entwickeln.
Die Sicherstellung der Versorgungskette habe für Ecco einen hohen Stellenwert. Aus diesem Grund übernehme das Unternehmen die beiden Produktionsstätten in Portugal und Thailand und gewährleiste damit weiterhin die Versorgung mit Produktionsleisten, teilte Fagus-GreCon mit. Der Schuhleistenanbieter habe sich in den vergangenen Jahren verstärkt auf zukunftsweisende Produktionstechnologien in der Direktbesohlung konzentriert. Dadurch sei ein Produktportfolio entwickelt worden, mit dem sich Fagus-GreCon mehr und mehr als strategischer Partner industrieller Schuhhersteller positionieren habe.
„Langfristig kann diese Ausrichtung zu einem Interessenkonflikt zwischen den beiden Parteien führen“, räumte das Unternehmen aus dem niedersächsischen Alfeld ein. Daher hätten sich beide Unternehmen in beiderseitigem Einvernehmen zur Auflösung des Joint Ventures entschlossen. „Wir haben diese gemeinsame Entscheidung getroffen, um uns auf unsere jeweiligen Geschäftsstrategien zu konzentrieren“, so Fagus-Geschäftsführer Dr. Michael Gawronski.