Covid-19-Ausbruch in Vietnam bedroht Schuhexporte

Der Nike-Lieferant Chang Shin Vietnam Co. musste sein Werk schließen.

Zwei Nike-Fabriken mussten bereits schließen

Strenge Sperrmaßnahmen zur Eindämmung des Covid-19-Ausbruchs in Vietnam drohen in der zweiten Jahreshälfte 2021 zu einem Rückgang der Schuhexporte zu führen. Unternehmen wie Nike sehen sich bereits mit Unterbrechungen der Lieferkette konfrontiert.

Seit Ende 2020 hatten zahlreiche Unternehmen aus der Schuhindustrie aus den USA und Europa ihre Bestellungen nach Vietnam verlagert, getrieben durch die Pandemieausbrüche in anderen süd- und südostasiatischen Ländern und die Vorteile der Zollsenkung, die sich aus dem Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Vietnam ergeben. Laut Le Xuan Dong vom Leder- und Schuhverband Lefaso wird der Exportumsatz des Sektors in den ersten sieben Monaten des Jahres 2021 auf insgesamt 12,14 Milliarden US-Dollar geschätzt, was einen Anstieg von 28,2 Prozent bedeutet.

Diese positive Entwicklung steht jedoch jetzt auf dem Spiel, da sich Covid-19 im Land weiter ausbreitet, insbesondere in den südlichen Orten, in denen die meisten großen Leder- und Schuhunternehmen ansässig sind. „Die Schuhproduktion an diesen Orten hatte Schwierigkeiten durch die Reduzierung der Mitarbeiterzahl um 50 Prozent und die angefallenen Kosten für Tests und Impfungen für Arbeiter“, so Le Xuan Duong. Aufgrund von Bewegungseinschränkungen konnten auch keine neuen Arbeitskräfte rekrutiert werden.

Kürzlich mussten zwei Nike-Lieferanten in Vietnam, Chang Shin Vietnam Co. und Pou Chen Corp., die Produktion einstellen. 2020 wurden etwa die Hälfte aller Nike-Schuhe dort hergestellt. Auch Marken wie Puma und Adidas mit einem starken Auftragsbestand im Land stehen möglicherweise vor ähnlichen Herausforderungen.

Darüber hinaus listet der Schuhverband weitere Probleme auf, die sich auf die Produktion der Schuhindustrie auswirken, wie die Knappheit an leeren Containern, die hohen Kosten für Logistik und den internationalen Versand sowie die erhöhten Kosten für Kraftstoff und importierte Rohstoffe. Lefaso befürchtet, dass sich durch diese Störungen der Lieferkette der Exporttrend in der zweiten Jahreshälfte 2021 verlangsamt.

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