Onlinehändler wollte 47 Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof übernehmen
Der Onlinehändler Buero.de hat sein Angebot zurückgenommen, 47 Filialen des angeschlagenen Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof zu übernehmen. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte Buero.de-Chef Markus Schön, dass „die Gerüchte über viel weitergehende Schließungen und die in diesem Zusammenhang in den letzten Tagen für uns deutlich gewordene Konfliktlage“ zu veränderten Rahmenbedingungen geführt hätten, „die für uns nicht akzeptabel sind“. Der potentielle Investor hatte im November angekündigt, Filialen und Mitarbeiter zu übernehmen und die Filialen unter der Eigenmarke „Schön hier“ weiterzuführen.
Der Kaufhauskonzern hatte zuvor mitgeteilt, dass ein Angebot für einige Filialen vorlägen und weitere Angebote erwartet würden. Um wen es sich bei dem Interessenten handelt und welche Filialen betroffen sind, wollte das Unternehmen nicht preisgeben. Derzeit verhandelt Galeria Karstadt Kaufhof mit Vermietern über günstigere Mieten, die Verkleinerung von Mietflächen und Modernisierungen. Der letzte große deutsche Warenhauskonzern hatte Ende Oktober erneut Rettung in einem Schutzschirmverfahren gesucht. Ein internes Schreiben des Gesamtbetriebsrates hatte zuletzt offenbart, dass bis zu 90 Filialen vor dem Aus stehen.
Galeria-Chef Miguel Müllenbach erwartet bis Ende Januar Klarheit darüber, wie viele Filialen die Kaufhaus-Kette schließen muss. Das sagte der Manager in einem Podcast für die Mitarbeiter, der am 22. Dezember intern veröffentlicht wurde. Insgesamt hat Galeria nach der Fusion von Karstadt mit Kaufhof noch 131 Filialen in 97 Städten.