Erwarteter Börsenwert liegt bei acht Milliarden Dollar
Der Sandalen-Hersteller Birkenstock geht in den USA an die Börse. Einen entsprechenden Antrag hat das Unternehmens am Dienstag bei der US-Börsenaufsicht SEC gestellt. Erwartet wird der Börsengang für Oktober. Wie der Finanzdienst Bloomberg im Juli berichtet hatte, könnte Birkenstock an der New Yorker Börse mit acht Milliarden US-Dollar, rund 7,3 Milliarden Euro, bewertet werden. Die Firma mit Hauptsitz in Linz am Rhein in Rheinland-Pfalz legte gestern ihren Börsenprospekt vor. Das Volumen der Aktienplatzierung blieb zunächst offen.
2021 hatte das Private-Equity-Unternehmen L Catterton die Mehrheit an Birkenstock übernommen. Hinter L Catterton steht unter anderem der französische Luxusgüterkonzern LVMH mit dessen milliardenschwerem Chef Bernard Arnault. Die Beteiligungsgesellschaft wird auch nach dem Börsengang die Kontrolle über Birkenstock behalten.
Laut Börsenprospekt erzielte Birkenstock im Ende März abgeschlossenen ersten Halbjahr einen Umsatz von 644,2 Millionen Euro und damit 18,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Gewinn sank hingegen vor allem wegen ungünstiger Wechselkurse von 73,5 auf 40,2 Millionen Euro. Das vergangene Geschäftsjahr beendete Birkenstock mit 1,24 Milliarden Euro Umsatz und 187 Millionen Euro Gewinn.
Wichtigste Region für den Sandalenhersteller ist Nord- und Südamerika, dort wurden 54 Prozent des Umsatzes erzielt. Europa folgt mit einem Anteil von 36 Prozent. Frauen machen 72 Prozent der Kundschaft aus. Den Anteil des Direktvertriebs am Umsatz steigerte Birkenstock von 18 Prozent im Jahr 2018 auf zuletzt 38 Prozent. Produziert wird nach wie vor fast ausschließlich in Deutschland. Hier werden 95 Prozent der Schuhe hergestellt. Mittlerweile verkauft das Unternehmen nicht nur Schuhe, sondern auch Betten und Naturkosmetik. Zum Stichtag 30. Juni beschäftigte Birkenstock rund 6200 Mitarbeiter, davon etwa 4800 auf Vollzeitstellen. Frauen machen 56 Prozent der Belegschaft aus.