Vorläufiger Insolvenzverwalter will Lösung für Anzug-Spezialisten finden
Der HAKA-Anbieter Bäumler Fashion GmbH hat einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das eigene Vermögen gestellt. Das Amtsgericht Ingolstadt ordnete am 8. Oktober das vorläufige Verfahren an und bestellte Ivo-Meinert Willrodt von der Pluta Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Grund für die Antragstellung sind Liquiditätsschwierigkeiten. Das Modeunternehmen mit Sitz in Ingolstadt verzeichnete zuletzt erhebliche Umsatzrückgänge aufgrund der Corona-Krise.
Die Gesellschaft hat Verflechtungen zur Edinburgh Woollen Mill Group (EWM) aus England. In den vergangenen Jahren konnte sich Bäumler neben dem deutschen Heimatmarkt auf internationalen Märkten wie Kanada, Großbritannien und Russland etablieren, da der Herrenausstatter von den Vertriebs- und Produktionsstrukturen der EWM-Gruppe profitierte. Der Vertrieb, das Marketing und das Produktdesign sitzen in Ingolstadt. Die Produktion der Herrenmode erfolgte in einer externen Produktionsstätte in Ungarn. Dort wurden die Bäumler-Anzüge gefertigt.
„Der Geschäftsbetrieb wird derzeit fortgeführt. Die Kunden werden aus dem vorhandenen Warenbestand weiter beliefert“, so Pluta-Sanierungsexperte Willrodt. „Unser Ziel ist es, eine Lösung für das Modeunternehmen zu finden“, so der Rechtsanwalt weiter.
Das Traditionsunternehmen Bäumler existiert seit 1934 und gehört zu den bekannten Herrenmodespezialisten in Deutschland. Die Bäumler Fashion GmbH wurde Ende 2009 gegründet und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von rund 11 Millionen Euro. Die Vorgängerfirma war die Bäumler AG, die kurz zuvor insolvent ging. Die Bäumler AG stattete etwa die deutschen Athleten für die Eröffnungs- und Schlussfeier der Olympischen Sommerspiele 2008 aus.