Schuh- und Sportmarken erholen sich an den Börsen
Die Kehrtwende von US-Präsident Donald Trump bei den Zöllen hat an den Aktienmärkten zu einem regelrechten Kursfeuerwerk geführt. Nachdem die Märkte in den vergangenen Tagen starke Verluste hinnehmen mussten, reagierten die Börsen mit kräftigen Kursgewinnen, als Trump bekanntgab, einen großen Teil seiner Zölle für 90 Tage auszusetzen. Dieser Schritt sorgte nicht nur in den USA und Japan für ein starkes Plus, sondern auch in Europa legten die Kurse massiv zu und konnten damit einen Teil der Vortagesverluste wieder ausgleichen.
Aktien von Sportartikelherstellern steigen massiv
Besonders die Aktien von Sportartikelherstellern sprangen nach der Ankündigung der Zollpause in die Höhe. Adidas, das in den vergangenen Tagen einen Rückgang von 16 Prozent verzeichnete, legte um fast 18 Prozent zu. Der Konkurrent Puma stieg um zehn Prozent, und auch die britische JD Sports konnte einen Anstieg von neun Prozent verzeichnen.
Adidas, das rund 39 Prozent seiner Schuhe und 18 Prozent seiner Bekleidung in Vietnam fertigt, war von Trumps Zollliste besonders betroffen. Mit der angekündigten Erhöhung der Zölle auf bestimmte Produkte aus Vietnam, darunter viele Adidas-Produkte, hätte das Unternehmen einen hohen Preis zahlen müssen. Doch mit der 90-tägigen Zollpause breitete sich eine spürbare Erleichterung auf dem Markt aus, was die Aktie beflügelte.
Starker Anstieg bei Schuhherstellern wie Nike und Skechers
Auch die Aktien von amerikanischen Schuhherstellern erlebten einen rasanten Aufschwung. Nike, das rund die Hälfte seiner Schuhe in Vietnam produziert, verzeichnete einen Anstieg von 11 Prozent. Die Aktien von Deckers stiegen um mehr als 13 Prozent, während Skechers um 11 Prozent zulegten. Wolverine Worldwide konnte einen Anstieg von 22 Prozent verzeichnen, und auch Crocs verbuchte einen Zuwachs von 11 Prozent. Die Muttergesellschaft von Vans und Timberland, VF Corp., schoss um nahezu 28 Prozent in die Höhe. Unter den Schuhhändlern stiegen die Aktien von Foot Locker um fast 20 Prozent, und auch Dick’s Sporting Goods legte um mehr als 16 Prozent zu. Während Trumpf die Zölle für die meisten Länder aussetzte, kündigte er an, dass die USA im Handelskrieg mit China die Zölle auf Produkte aus China auf 125 Prozent anheben würden.
Importe von Schuhen in die USA
Etwa 99 Prozent der in den USA verkauften Schuhe werden importiert, wobei die Hauptlieferanten China, Vietnam und Indonesien sind. Laut der American Apparel & Footwear Association (AAFA) kommen 61,9 Prozent der Schuhimporte aus China, gefolgt von Vietnam mit 21,4 Prozent. Indonesien (6,9 Prozent), Kambodscha (3,9 Prozent) und Indien (1,3 Prozent) vervollständigen die Liste der Top 5 der wichtigsten Schuhimportländer in die USA.