Online-Modehändler erwartet 2021 unverändert starkes Wachstum
Zalando profitiert davon, dass immer mehr Menschen angesichts vielerorts geschlossener Läden im Internet ihre Kleidung kaufen und nach Hause liefern lassen. Nach einem starken Geschäftsjahr 2020 hebt Zalando deshalb die Wachstumsziele an und will bis 2025 mehr als 30 Milliarden Euro Bruttowarenvolumen (Gross Merchandise Volume, GMV) erzielen. Zalando will darüber hinaus langfristig einen Anteil von über 10 Prozent am europäischen Modemarkt erreichen, der ein Volumen von rund 450 Milliarden Euro hat.
Zalando ist im Jahr 2020 schneller gewachsen und steigerte das GMV um 30,4 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro. Dabei hätten vor allem ein außerordentlich starker Anstieg der Neukunden sowie die starke Entwicklung des Partnerprogramms eine tragende Rolle gespielt, teilte das Unternehmen mit. Der Umsatz stieg im gleichen Zeitraum um 23,1 Prozent auf 8,0 Milliarden Euro. Das Unternehmen erwirtschaftete im gleichen Zeitraum ein bereinigtes EBIT in Höhe von 420,8 Millionen Euro, was einer bereinigten EBIT-Marge von 5,3 Prozent entspricht. Insbesondere Skaleneffekte und eine vorübergehend deutliche Verbesserung der Retourenquote beeinflussten das Zalando-Ergebnis im Jahr 2020 positiv.
Nach einem außerordentlich starken Start in das Geschäftsjahr 2021 mit einem erwarteten GMV-Wachstum von rund 50 Prozent im ersten Quartal erwartet Zalando für das Geschäftsjahr 2021 ein GMV-Wachstum in Höhe von 27 bis 32 Prozent auf 13,6 bis 14,1 Milliarden Euro. Aufgrund der anhaltenden Transformation zur Plattform fällt das Umsatzwachstum geringer aus als das GMV-Wachstum: 24 bis 29 Prozent auf 9,9 bis 10,3 Milliarden Euro. Zalando geht davon aus, auch weiter profitabel zu wachsen und rechnet mit einem bereinigten EBIT in Höhe von 350 bis 425 Millionen Euro. Zalando wird weiter in Logistik und Technologie investieren und plant für 2021 Investitionen zwischen 350 und 400 Millionen Euro.
„2020 war ein außergewöhnliches Jahr, in dem wir unser langfristiges Ziel, der Starting Point for Fashion zu werden, fest im Blick behalten haben“, so Zalando Co-CEO Robert Gentz. „Auch für die kommenden Jahre liegt unser Fokus auf Wachstum und den Investitionen, die uns das ermöglichen.”
Im abgeschlossenen Geschäftsjahr steigerte Zalando die Zahl aktiver Kunden um 25 Prozent auf 38,7 Millionen. Zalando will diese Entwicklung fortsetzen und sein Geschäft sowohl in bestehenden Märkten ausbauen, als auch in weitere acht europäische Länder expandieren: Estland, Kroatien, Lettland, Litauen, Slowakei und Slowenien in diesem Jahr; Rumänien und Ungarn dann 2022.
Für viele Modemarken, Händler und stationäre Geschäfte ist Zalando ein wichtiger Bestandteil in deren Digitalstrategie. Im vierten Quartal 2020 machte das Partnerprogramm 24 Prozent des GMV im Zalando-Shop aus. Ende 2020 nutzten mehr als 2.400 stationäre Geschäfte das Connected-Retail-Programm, das auch 2021 schnell wächst: bis Ende Februar 2021 waren bereits mehr als 3.400 stationäre Geschäfte an die Zalando-Plattform angebunden.
„Das Wachstum von Connected Retail zeigt, welchen Wert die Kombination aus Offline und Online für Händler haben kann”, sagt Zalando Co-CEO David Schneider. „2020 war für die ganze Branche eine Herausforderung und viele Partner haben enger mit Zalando zusammengearbeitet als je zuvor.“
Führungsebene neu geordnet
Nach Rubin Ritters Ankündigung, das Unternehmen nach der kommenden Hauptversammlung zu verlassen, stellt Zalando den Vorstand zum 1. April 2021 neu auf. Die Zalando-Gründer Robert Gentz und David Schneider werden das Unternehmen auch weiterhin als Co-CEOs führen. Robert Gentz wird verantwortlich sein für die langfristige Strategie des Unternehmens, sowie Corporate Affairs und Corporate Development. David Schneider verantwortet weiterhin die Partnerstrategie des Unternehmens. Künftig fallen mit Nachhaltigkeit sowie Diversität & Inklusion zwei weitere wichtige Themenfelder in seinen Verantwortungsbereich.
Astrid Arndt wurde als Chief People Officer in den Vorstand berufen. Die Position wurde neu geschaffen. Astrid Arndt führt seit 2019 die Abteilung People & Organisation, bei Zalando ist sie seit 2018. Chief Technology Officer Jim Freeman wird in der neu geschaffenen Rolle des Chief Business and Product Officer die Entwicklung, Vermarktung und das Wachstum zentraler Angebote verantworten. David Schröder wird auch weiterhin als Chief Financial Officer die finanzielle Entwicklung des Konzerns verantworten.