Umsatz des Onlinehändlers ging erstmals in der Unternehmensgeschichte zurück
Viele Kunden gehen zum Shoppen wieder in die Innenstädte – das belastet die Zahlen von Zalando. Europas größter Mode-Onlinehändler hat zum Jahresstart erstmals seit Firmengründung einen Umsatzrückgang verzeichnet. Die Umsätze des Berliner Dax-Konzerns fielen um 1,5 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Zudem rutschte Zalando in die roten Zahlen.
Beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebit) betrug das Minus knapp 52 Millionen Euro, nach einem Gewinn von mehr als 93 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Schuld daran sind unter anderem eine eintrübende Konsumstimmung und die steigende Inflation. Es habe aber auch Veränderungen im Verbraucherverhalten gegeben, so Zalando. Je nach Präferenz hätten sie sich entweder für Waren aus dem hochpreisigen Sortiment entschieden oder seien vom mittleren Preissegment zu günstigeren Einstiegsprodukten gewechselt. Hinzu kamen Störungen in der Lieferkette und höhere Werbungskosten.
„Wir sind von der Stärke unseres Geschäftsmodells überzeugt und ergreifen weitere Maßnahmen, um unsere Ergebnisse zu verbessern“, sagte Co-CEO Robert Gentz. „Wir sind weiter zuversichtlich, dass wir unser Ziel von mehr als 30 Milliarden Euro Bruttowarenvolumen bis 2025 erreichen werden.“
Um die Ergebnisse zu verbessern, will Zalando den Einkauf optimieren, um sich an das geänderte Konsumverhalten anzupassen, erklärte Co-Chef Robert Gentz. Die höheren Kosten sollen etwa an die Partner weitergegeben werden, die von Zalando Logistikdienstleistungen in Anspruch nehmen.
Positiv stimmt die Verantwortlichen, dass die Zahl der aktiven Kunden im ersten Quartal 2022 um 5,2 Prozent auf rund 49 Millionen wuchs. Zudem investiert Zalando weiter in den Ausbau seines Logistiknetzwerks. Mit dem Bau neuer Logistikzentren in Frankfurt (Deutschland), Bydgoszcz (Polen) sowie jüngst in der Region Paris (Frankreich) wurde bereits begonnen. Außerdem kündigt Zalando nach der erfolgreichen Expansion in sechs Märkte im Jahr 2021 mit Ungarn und Rumänien den Start in zwei neuen Märkten für Mai 2022 an.