Schuhhandel und Schuhindustrie melden Umsatzminus für das erste Halbjahr
Die Schuhhändler und -hersteller in Deutschland haben mit der zunehmenden Konkurrenz durch asiatische Shopping-Portale zu kämpfen. „Temu und Shein überfluten Deutschland mit Billigschuhware von zumeist schlechter Qualität, teilweise sind die Waren auch gesundheitsschädlich“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Textil Schuhe Lederwaren (BTE), Rolf Pangels, anlässlich der Messe Shoes in Düsseldorf. Auch der Vorsitzende des Bundesverbands der Schuh- und Lederwarenindustrie (HDS/L), Carl-August Seibel, beklagte die Konkurrenz der chinesischen Billiganbieter. „Das hat mit normalem Wettbewerb nichts zu tun und muss unterbunden werden“, wetterte der Verbandschef. Beide Verbände fordern wirksame Kontrollen und einen fairen Wettbewerb.
In der ersten Jahreshälfte machten die deutschen Schuhhändler trotz gestiegener Preise zwei Prozent weniger Umsatz als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Preisbereinigt dürfte das Minus noch höher sein. Gründe dafür seien neben der schwachen Konsumstimmung das schlechte Wetter im Mai und Juni, sagte Pangels. Nach gutem Jahresstart hätten die Geschäfte in diesen Monaten einen „schmerzhaften zweistelligen Umsatzeinbruch“ erlitten.
In der deutschen Schuhindustrie reduzierte sich der Umsatz im ersten Halbjahr 2024 um 1,7 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro. Während der Inlandsumsatz leicht um zwei Prozent auf 860 Millionen Euro stieg, ging der Auslandsumsatz um elf Prozent auf 273 Millionen Euro zurück. Davon wurden 167 Millionen Euro innerhalb der Eurozone umgesetzt. Wertmäßig liegen die Umsätze damit inflationsbereinigt etwa auf dem Niveau vor den Corona-Jahren. Zum Vergleich: Vor der Pandemie wurde im ersten Halbjahr 2019 ein Gesamtumsatz von 956 Millionen Euro verzeichnet.
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