Sportartikelhersteller steigert dennoch Umsatz und Gewinn
Trotz erheblicher Belastungen durch neue US-Zölle zeigt sich der Sportartikelhersteller Adidas im laufenden Geschäftsjahr weiterhin zuversichtlich. Im zweiten Quartal 2025 machten sich die seit April geltenden Einfuhrzölle der Vereinigten Staaten in Höhe von zehn Prozent bereits in „zweistelliger Millionenhöhe“ negativ bemerkbar. Weitere angekündigte Zollschritte, die ab August greifen, könnten die Kosten für Adidas-Produkte in den USA im weiteren Jahresverlauf um bis zu 200 Millionen Euro erhöhen. Dennoch hält der Konzern an seinem Ausblick für das Gesamtjahr fest.
Solide Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr
Im zweiten Quartal erzielte Adidas ein deutlich verbessertes Betriebsergebnis von 546 Millionen Euro – ein Anstieg von rund 58 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Auch der Nettogewinn legte kräftig zu und erreichte 369 Millionen Euro. Der Umsatz stieg – trotz negativer Währungseffekte von rund 300 Millionen Euro – um 2,2 Prozent auf 5,95 Milliarden Euro. Währungsbereinigt entspricht das einem Zuwachs von acht Prozent.
Die operative Marge verbesserte sich auf 9,2 Prozent, getragen von einer höheren Bruttomarge, weniger Rabatten und gesunkenen Produkt- und Frachtkosten. Besonders positiv entwickelten sich die Kategorien Running, Training, Sportswear sowie Performance Basketball. Auch im Bekleidungssegment verzeichnete das Unternehmen zweistellige Wachstumsraten.
Im ersten Halbjahr stieg das Betriebsergebnis insgesamt um 70 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Der währungsbereinigte Umsatz der Marke Adidas legte um 14 Prozent zu – mit zweistelligem Wachstum in sämtlichen Regionen und Vertriebskanälen. Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt.
Trotz dieser positiven Entwicklungen sieht sich Adidas zunehmenden Risiken ausgesetzt. Die geopolitische Unsicherheit, volatile Märkte und insbesondere die US-Zollpolitik stellen den Konzern vor Herausforderungen. Ab dem 1. August gelten 15-prozentige Zölle auf nahezu alle US-Importe – eine Maßnahme, die insbesondere exportorientierte Unternehmen mit Produktionsstandorten in Asien trifft.
Prognose bleibt trotz Risiken stabil
Adidas-Chef Bjørn Gulden zeigte sich angesichts der robusten Geschäftsentwicklung dennoch optimistisch: „Wir sind im Moment zuversichtlich, dass wir unsere Jahresziele erreichen werden – auch wenn sich das Umfeld schnell ändern kann“, erklärte er. Die Prognose sieht für das Gesamtjahr 2025 ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich und ein Betriebsergebnis zwischen 1,7 und 1,8 Milliarden Euro vor.