Arte, Montag, 28.11., 19:40-20:15 Uhr
Der Handel mit gebrauchter Mode floriert wie nie zuvor. Vorbei sind die Zeiten, in denen Secondhand mit muffeligen Wühltischen assoziiert wird. Gebrauchte Kleidung, die mindestens 20 Jahre alt ist, wird jetzt als „Vintage“ bezeichnet und als nachhaltig zelebriert. Entsprechend hochpreisig geht es auf dem Vintage-Markt zu. Doch wo kommt die Kleidung eigentlich her?
Melanie Kieback aus Berlin liebt und trägt seit ihrer Kindheit Secondhand-Kleidung. Auf Social Media gibt die 27-jährige Influencerin Tipps, wo und wie man die besten Schnäppchen finden kann. Für sie sind jahrzehntealte Shirts, Hosen und Accessoires die maximal gelebte Form des Individualismus, denn eine Marken-Handtasche von 1988 besitzt eben nicht jeder. Gebrauchte Kleidung, die mindestens 20 Jahre alt und zudem qualitativ hochwertig ist, wird als „Vintage“ bezeichnet und vor allem um diese Einzelteile hat sich ein ganz eigener Markt entwickelt, der die Preise steigen lässt.
Der Online-Marktplatz Rebelle in Hamburg konzentriert sich auf gebrauchte Mode und Accessoires namhafter Designermarken. Johanna Eggers, selbst passionierte Vintage-Liebhaberin, leitet bei Rebelle die Abteilung für Authentizitätsprüfung, da der wachsende Vintage- und Secondhand-Markt auch zunehmend versiertere Fälscher anlockt.
Wo aber kommt nun all die Vintage-Mode her? Hosen, Pullover, Kleider, Shirts aus den 80er, 90er oder Nuller-Jahren? Um die steigende Nachfrage zu bedienen, gibt es mittlerweile europaweit Händler, die den Altkleidermarkt nach genau diesen Einzelteilen durchforsten. Verena Lange, Therese D‘Annunzio, David Kraljcak und Fabian Weber verkaufen ausschließlich Vintage-Mode, die sie von einem italienischen Händler beziehen, der wiederum Altkleider aus diversen Ländern Europas einkauft. Die vier jungen Deutschen sind von der Nachhaltigkeit ihres Geschäfts vollkommen überzeugt, auch wenn die gebrauchte Kleidung mehrmals quer durch Europa transportiert wird, bevor sie beim Käufer landet.