HDE fordert weitere Hilfen für den Einzelhandel
Mit Blick auf die in vielen Bundesländern seit Montag teilweise wieder eröffneten Geschäfte macht HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth deutlich, dass die Krise für den Handel noch lange nicht ausgestanden ist: „Vielen Händlern helfen die am Mittwoch getroffenen Beschlüsse zur schrittweisen Wiedereröffnung der Läden und Geschäfte nicht weiter. Die Grenze von 800 Quadratmetern ist willkürlich gewählt und führt zu erheblichen Wettbewerbsverzerrungen und Rechtsunsicherheiten. Natürlich steht die Gesundheit der Bevölkerung an erster Stelle, aber Abstands- und Hygieneregeln können sowohl in kleinen als auch in großen Geschäften eingehalten werden.“ Dazu kämen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Regelungen zur Zulässigkeit der Verkleinerung von Verkaufsflächen durch Absperrungen. Genth: Wir brauchen transparente, eindeutige und möglichst einheitliche Vorgaben. Alles andere verunsichert Kunden und Unternehmer.“
Angesichts eines Schadens von rund 30 Milliarden Euro in den vergangenen vier Wochen ist der Einzelhandel selbst nach einer kompletten Wiedereröffnung auf finanzielle Hilfen angewiesen. „Die Finanzierungshilfen des Bundes und der Länder müssen jetzt immer wieder nachjustiert werden. Die meisten Händler können die verlorenen Umsätze nicht nachholen, müssen aber weiterhin beispielsweise ihre oft hohen Mieten bezahlen“, so Genth weiter. Diese Lage müssten auch die Vermieter erkennen und entsprechend handeln. Stabile Mietverhältnisse lägen im gegenseitigen Interesse. Ansonsten drohten aus den Innenstädten nach der Krise Geisterstädte mit zahlreichen Leerständen zu werden.
Zudem sei derzeit auch bei Wiedereröffnung aller Geschäfte nicht mit hohen Kundenfrequenzen zur rechnen, die Umsätze würden wohl auf absehbare Zeit unterhalb den gewohnten Zahlen aus der Vor-Corona-Zeit liegen. Denn die Konsumstimmung erreichte im HDE-Konsumbarometer für die kommenden Monate einen historischen Tiefststand. Viele Unsicherheiten vor allen Dingen auf dem Arbeitsmarkt brächten die Menschen dazu, ihr Geld lieber zusammenzuhalten.