Trachtenunternehmen Gössl schließt Produktionsgesellschaft

Im Gwandhaus in Salzburg hat Gössl sein Hauptgeschäft.
Im Gwandhaus in Salzburg hat Gössl sein Hauptgeschäft.

Unternehmen strukturiert sich neu

Das Salzburger Trachtenunternehmen Gössl strukturiert sich im Rahmen eines Sanierungsverfahrens neu. Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) am Dienstag bekannt gab, wird die Produktionsgesellschaft Gössl GmbH geschlossen. Geschäftsführer Maximilian Gössl betont jedoch, dass dieser Schritt Teil des Restrukturierungsplans sei. Ziel sei es, alle Geschäftsbereiche in der Gössl Gwand GmbH zu bündeln.

Neuausrichtung und Fortführung des Geschäfts

Die Gössl GmbH zog den Antrag auf ein Sanierungsverfahren zurück und stimmte einer Schließung zu. Die vorhandenen Vermögenswerte werden nun veräußert und der Erlös an die Gläubiger verteilt. Über die Höhe der Gläubigerquote gibt es derzeit noch keine Angaben. Die Gössl Gwand GmbH, die bisher für den Handel zuständig war, bleibt bestehen und übernimmt alle Unternehmensbereiche.

Laut Gössl sei dieser Schritt notwendig, um das Unternehmen effizienter zu führen: „Wir haben mehrere Gesellschaften, doch unser Restrukturierungsplan sieht vor, das Geschäft in einer Gesellschaft zu konzentrieren. An diesem Sanierungsplan halten wir fest.“

Keine Einschränkungen für Kunden

Trotz der Umstrukturierung soll der Betrieb in den Gössl-Geschäften weiterlaufen. „Die Geschäfte bleiben geöffnet und unser operativer Betrieb ist nicht eingeschränkt“, versichert Gössl. Die Mitarbeiter der Gössl GmbH sollen sukzessive aus dem Unternehmen ausscheiden. Gleichzeitig wolle man in der Gössl Gwand GmbH neue Stellen schaffen, um betroffene Mitarbeiter wieder einzustellen.

Hintergrund der Insolvenz

Gössl hatte Mitte Dezember 2024 beim Landesgericht Salzburg zwei Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Die Verbindlichkeiten der Produktionsgesellschaft Gössl GmbH und der Handelsgesellschaft Gössl Gwand GmbH summierten sich auf mehr als 13,6 Millionen Euro. Von der Insolvenz waren 113 Beschäftigte sowie rund 260 Gläubiger betroffen.

Als Hauptgründe für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten nannte die Geschäftsführung die Folgen der Corona-Pandemie sowie das Vorgehen der Hausbank. Diese habe Überbrückungskredite vorzeitig fällig gestellt, was zu Liquiditätsproblemen führte. Verzögerte COFAG-Unterstützungszahlungen und ein verändertes Kaufverhalten der Kunden hätten die Lage weiter verschärft. Auch die Energiekrise und Personalsituation trugen zur finanziellen Schieflage bei.

 

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