Social Commerce als neue Verkaufsstrategie
TikTok setzt seine E-Commerce-Expansion in Europa fort und hat nun offiziell TikTok Shop in Deutschland, Frankreich und Italien freigeschaltet. Nachdem das Feature bereits in Großbritannien, Irland und Spanien verfügbar war, können nun auch Händler in den neuen Märkten ihre Produkte direkt über die Social-Media-Plattform verkaufen.
Verkäuferportal freigeschaltet
Seit kurzem ist das TikTok Seller-Portal in Deutschland, Frankreich und Italien verfügbar. Unternehmen und Händler können sich dort registrieren und Produkte über die Plattform vertreiben. Die Anmeldung erfordert lediglich ein bestehendes TikTok-Konto und ein Gewerbe. Verkäufer haben zudem die Möglichkeit, ihre Produkte auch auf anderen Märkten anzubieten.
TikTok Shop erhebt keine Grundgebühren für Verkäufer. Stattdessen fällt eine Verkaufsprovision von fünf Prozent an. TikTok behält sich vor, diese Gebühren mit einer 30-tägigen Vorankündigung anzupassen. Die Zahlungsabwicklung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Anbieter Stripe, der Endkunden eine Vielzahl von Zahlungsmethoden wie PayPal, Google Pay und Apple Pay anbietet.
Eigene Fulfillment-Lösung in Planung
TikTok plant, wie in anderen Märkten, ein eigenes Fulfillment-System in Deutschland einzuführen. Unter dem Namen „Fulfilled by TikTok“ (FBT) sollen Händler künftig von einer effizienten Logistiklösung profitieren. Bereits seit Januar werden in der Region München Mitarbeiter für den Bereich Logistik gesucht. Bis zum offiziellen Start von FBT bietet TikTok Versanddienstleistungen über externe Partner an, während Händler weiterhin die Möglichkeit haben, ihre Bestellungen eigenständig abzuwickeln.
TikTok Shop kombiniert soziale Interaktionen mit direktem E-Commerce. Produkte werden über „shoppable Videos“ und Livestreams beworben, in denen Influencer und Unternehmen direkt mit potenziellen Käufern interagieren können. Nutzer haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen und in Echtzeit Antworten zu erhalten, was den Einkaufsprozess interaktiver und attraktiver gestaltet. Ein Affiliate-Programm ermöglicht es zudem Content Creators, Produkte zu bewerben und eine Verkaufsprovision zu verdienen.
Regulatorische Herausforderungen
Der Start von TikTok Shop in Europa war ursprünglich für 2024 geplant, wurde jedoch aufgrund regulatorischer Herausforderungen, insbesondere durch den Digital Services Act und den Digital Markets Act der EU, mehrfach verschoben. Auch in den USA sieht sich TikTok mit politischen Hürden konfrontiert. Dort nutzen bereits viele Konsumenten die Plattform für Einkäufe, doch es bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Sicherheit.