Keine Einigung zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft in Hamburg
Die Hoffnung auf einen Durchbruch zur Beendigung der Tarifrunde im Einzelhandel in Hamburg hat sich zerschlagen. Die Arbeitgeber hatten der Gewerkschaft ver.di einen letzten Einigungsversuch in diesem Jahr angeboten. Laut HDE scheiterte dieser „erneut an den überhöhten Vorstellungen der Gewerkschaft“. Die Arbeitgeber würden sich nun Anfang des Jahres zusammensetzen und über die Konsequenzen beraten.
Das Angebot der Arbeitgeber sehe bei einer Laufzeit von 24 Monaten eine Entgeltsteigerung von insgesamt 10,24 Prozent vor, zuzüglich einer Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 750 Euro. Die Arbeitgeber seien damit bis an die „absolute finanzielle Schmerzgrenze“ gegangen. „Viele Menschen und Unternehmen blicken mit großer Sorge ins nächste Jahr, das kann der Gewerkschaft doch nicht völlig gleichgültig sein“, so HDE-Tarifgeschäftsführer Steven Haarke. Das Angebot der Arbeitgeber wurde bis Ende des Jahres 2023 garantiert. Im neuen Jahr will man unter anderen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie der rückläufigen Inflation über neue Lösungswege diskutieren.
Laut ver.di seien die Arbeitgeber nicht von ihrem Vorhaben abgerückt, „einen Tarifabschluss auf niedrigstem Niveau zu erreichen und haben damit eine Chance vertan“, so ver.di-Vorstand Silke Zimmer. Ver.di war mit einer Forderung von 2,50 Euro mehr pro Stunde bei einer Laufzeit von zwölf Monaten in die Tarifrunde gestartet. „Die Arbeitgeber bleiben bei ihrem bisherigen Angebot. Für eine Verkäuferin ist das bezogen auf 2023 eine Steigerung ihres Stundenlohns um 1,04 Euro. Bezogen auf eine Laufzeit von zwei Jahren gerade mal 1,78 Euro,“ erklärte die Gewerkschafterin. Ver.di werde die Beschäftigten auch im neuen Jahr zu Arbeitskämpfen aufrufen.