Lohnerhöhungen, Einmalzahlungen und neue Entgeltgruppe vereinbart
Nach intensiven Verhandlungen haben sich die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) und die Arbeitgebervertreter des Bundesverbandes der Schuh- und Lederwarenindustrie e.V. (HDS/L) am 13. Oktober 2025 auf einen neuen Tarifvertrag für die Schuh- und Sportartikelindustrie geeinigt. Der Vertrag gilt für rund 5.000 Beschäftigte und hat eine Laufzeit von 13 Monaten bis zum 31. August 2026.
Die Vergütungen steigen je nach Entgeltgruppe zwischen 2,5 und 4 Prozent. Für die unteren Entgeltgruppen (1 bis 4), darunter Tätigkeiten in Logistik, Lager, Produktion und Verkauf, beträgt die Erhöhung durchschnittlich 4 Prozent. In den höheren Gruppen (5 bis 8) sind es 2,5 Prozent. Für August und September 2025 erhalten die Beschäftigten eine Einmalzahlung von 200 Euro.
Auch die Ausbildungsvergütungen steigen deutlich: Im ersten Ausbildungsjahr auf 1.100 Euro, im zweiten auf 1.120 Euro und im dritten auf 1.210 Euro. Zusätzlich wurde die neue Entgeltgruppe E9 für höherqualifizierte Tätigkeiten eingeführt. Künftig fallen zudem alle Verkaufstätigkeiten in den Shops unter den Tarifvertrag, wodurch Überstunden, Wochenarbeitszeiten und Weihnachtsgeld klar geregelt sind.
Beide Seiten vereinbarten außerdem, während der Laufzeit des Tarifvertrags Gespräche über einen Bonus exklusiv für IGBCE-Mitglieder zu führen, etwa in Form eines zusätzlichen freien Tages oder eines erhöhten Demografiebetrags.
„In diesen unsicheren Zeiten ist es uns gelungen, ein Stück Verlässlichkeit zu schaffen“, erklärte Manfred Junkert, Hauptgeschäftsführer des HDS/L. IGBCE-Verhandlungsführer Frieder Weißenborn ergänzte: „Unseren tarifpolitischen Grundsatz eines Korridors zum gesetzlichen Mindestlohn von 10 Prozent konnten wir sichern.“
Der börsennotierte Sportartikelhersteller Adidas war zum 1. September 2025 aus der Tarifbindung ausgeschert. Die rund 8.000 Adidas-Beschäftigten sind daher nicht Teil des neuen Tarifergebnisses.