Schweizer Modekette will mit Sparprogramm ihr Überleben sichern
Die Schweizer Modekette Tally Weijl wird ein Viertel ihrer Läden schließen. Betroffen vom Sparpaket sind rund 200 der insgesamt 800 Filialen. Bis Ende 2021 werden zwischen 750 und 800 Stellen oder fast ein Drittel der Arbeitsplätze abgebaut. Mit diesen Sparplänen hofft das Unternehmen, staatliche Covid-19-Kredite in Höhe von fast 25 Millionen Franken zu erhalten. Dazu müssen Firmen in der Schweiz allerdings einen Sanierungsplan vorlegen.
Betroffen von den Schließungen sind 150 eigene und 50 Partner-Geschäfte. Geschlossen werden Läden, die nicht profitabel sind oder die nicht mehr zur neuen Omni-Channel-Strategie passen. Aus den Märkten Bulgarien, Kroatien und Serbien zieht sich Tally Weijl zurück. Neben Stores am Heimatmarkt Schweiz werden auch Geschäfte in Deutschland, Italien und Frankreich geschlossen. Neben den Ladenschließungen und dem Stellenabbau sollen Mietverträge neu ausgehandelt und das Verteilzentrum in Mailand geschlossen werden. Das Unternehmen will mit diesen Maßnahmen bis 2024 jährlich über 20 Millionen Franken sparen.
Vor zwei Jahren hatte das Unternehmen eine Neuausrichtung eingeleitet. Neben Teenies sollte auch Kundinnen bis Mitte zwanzig angesprochen werden. Zudem sollte das Online-Geschäft ausgeweitet werden. Der Umbruch kam allerdings nur schleppend voran. Im vergangenen Jahr erzielte Tally Weijl bei einem Umsatz von 350 Millionen Franken einen operativen Verlust von 2,2 Millionen Franken. Die Geschäftsschließungen wegen der Coronakrise haben mittlerweile zu einem Verlust von 20 Millionen Franken geführt.