Ermittlungsverfahren wurde in Mannheim eröffnet
Hat die Insolvenz der Klingel-Gruppe im Januar möglicherweise rechtliche Konsequenzen? Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat jedenfalls ein Ermittlungsverfahren in Zusammenhang mit Wirtschaftsstrafsachen eröffnet. Die Behörde wurde wegen ihrer besonderen Spezialisierung auf dem Gebiet der Wirtschaftskriminalität zuständig.
Zu dem genauen Gegenstand der Ermittlungen machte die Staatsanwaltschaft ebenso wenig Angaben wie zur Anzahl der Verdächtigen oder zu den konkreten Vorwürfen. Es werde wegen Insolvenzdelikten ermittelt. Offenbar soll geprüft werden, ob die Geschäftsführer des Versandhauses zu spät Insolvenz angemeldet, oder ob sie diese sogar mutwillig herbeigeführt haben.
Der vor allem für Mode bekannte Versandhändler Klingel hatte wegen der Insolvenz seinen Betrieb Ende Januar 2024 eingestellt. Es wurde kein Investor für die Gruppe gefunden. Die verschiedenen Marken wurden inzwischen verkauft. Klingel hatte im Mai 2023 Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Als Gründe nannte das Traditionsunternehmen unter anderem die deutliche Konsumzurückhaltung seit dem Ukraine-Krieg. Zudem seien vor allem die Kosten für die Katalogproduktion, Logistik und den Versand signifikant gestiegen, so das Unternehmen. Auch eine notwendige Umstellung der IT-Systeme im zweiten Halbjahr 2022 wurde als Insolvenzgrund angeführt.