Insolvenzverwalter gibt Quote bis zu 65 Prozent bekannt
Die Insolvenz des Sportartikelhändlers SportScheck nimmt für viele Gläubiger ein überraschend positives Ende: Statt wie zunächst prognostiziert rund 40 Prozent ihrer Forderungen zu erhalten, bekommen die Gläubiger nun bis zu 65 Prozent zurück. Das teilte Insolvenzverwalter Axel Bierbach mit.
Die SportScheck GmbH, zuständig für das Onlinegeschäft, zahlt demnach 65 Prozent der angemeldeten Forderungen aus. Bei der SportScheck Stationär GmbH, die frühere Karstadt-Sports-Filialen umfasst, liegt die Quote bei 62 Prozent. Damit liegen die Rückzahlungen rund ein Viertel höher als ursprünglich erwartet. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Rückzahlungsquote bei Insolvenzverfahren in Deutschland liegt laut Statistischem Bundesamt bei nur rund sechs Prozent.
Erfolgreiche Übernahme durch Cisalfa als Schlüssel
Hintergrund der erfreulichen Entwicklung ist die reibungslose Übernahme von SportScheck durch die italienische Cisalfa Group im Mai 2024. Der traditionsreiche Münchner Händler war im Zuge der Pleite des Signa-Imperiums des österreichischen Investors René Benko im November 2023 in die Insolvenz gerutscht. Benko hatte SportScheck erst 2020 vom Otto-Konzern übernommen.
Cisalfa übernahm 26 der ehemals 34 Filialen und integrierte das Unternehmen erfolgreich. Unter anderem wurde der Standort des früheren Stammhauses in München zügig neu vermietet – das senkte die finanziellen Verluste der Vermieter und wirkte sich positiv auf die Insolvenzmasse aus.
Auch Mitarbeiter profitieren
Neben den Gläubigern profitieren auch rund 1.050 ehemalige Mitarbeiter, die offene Gehaltsforderungen angemeldet hatten. Auch sie werden nun teilweise entschädigt.
Eine abschließende Auszahlung an Gläubiger ist für das Jahr 2026 geplant, sobald alle noch offenen Punkte im Insolvenzverfahren bearbeitet wurden.