Signa-Tochter Sport-Scheck stellt Insolvenzantrag

Übernahme des Sportartikelhändlers durch Frasers Group wird nicht vollzogen

Die Liquiditätsprobleme des Signa-Konzerns haben auch den Sportartikel-Filialisten Sport-Scheck in die Pleite rutschen lassen. Der zur Signa-Holding gehörende Sportartikelhändler hat beim Amtsgericht München einen Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen betreibt bundesweit 34 Filialen und erzielt rund 350 Millionen Euro Jahresumsatz. Die Insolvenzanmeldung von Sport-Scheck sei erforderlich, da die Signa Holding ihrer „vertraglichen Zahlungszusage“ wegen des am Vortag eingereichten Insolvenzantrags nicht mehr nachkommen könne, begründete Sport-Scheck den Schritt. Dadurch ist der Sporthändler zahlungsunfähig.

Erst im Herbst war die Übernahme von Sport-Scheck durch den britischen Modehändler Frasers Group angekündigt worden. Der geplante Verkauf ist damit zunächst gescheitert. Die Übernahme werde „erst einmal nicht vollzogen werden“. Frasers halte jedoch weiter an seinen Übernahmeplänen fest, teilte das Unternehmen mit. Weitere potenzielle Investoren hätten Interesse an der Übernahme von Sport Scheck bekundet, der Prozess sei nun wieder offen. „Dies stimmt Sport Scheck zuversichtlich, einen neuen starken Partner zu finden, der dem Unternehmen langfristig Stabilität zusichert“, heißt es in einer Mitteilung.

Alle Filialen, der Kundenservice und der Online-Shop sollen normal weiterarbeiten. „So bitter wie sich dieser Schritt anfühlt, sehen wir ihn auch als Chance, das Unternehmen mit seinen Vertragspartnern und Gläubigern nachhaltig zu stärken“, sagte Sport-Scheck-Chef Matthias Rucker. Der Sanierungs- und Investorenprozess solle spätestens im März abgeschlossen werden. Sport Scheck gehört erst seit gut drei Jahren zu Signa Retail, der Warenhaus-Sparte des österreichischen Immobilien-Investors René Benko rund um Galeria Karstadt Kaufhof. 2020 hatte er SportScheck vom Versandhaus-Konzern Otto übernommen. Unter Eigentümer Otto hatte der Sporthändler seit Jahren Verluste gemacht.

Signa Retail hatte am 29. November Gläubigerschutz bei Gericht beantragt. Ziel sei, die Gesellschaft abzukoppeln und geordnet zu liquidieren, zitierte das Unternehmen seinen Verwaltungsratspräsidenten Christian Wenger. Das Geschäft solle unabhängig von den Insolvenzen der restlichen Signa-Gruppe geordnet und transparent abgewickelt werden.

Unterstützt wird Sport-Scheck im Prozess von Insolvenz- und Sanierungsexperten der Kanzlei Runkel Rechtsanwälte. Vorläufiger Insolvenzverwalter soll Axel Bierbach aus der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen werden.

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