Semler verlagert Produktion nach Ungarn

Die Carl Semler Schuhfabrik in Pirmsens
Die Carl Semler Schuhfabrik in Pirmsens

Restrukturierung des Pirmasenser Schuhherstellers schreitet voran

Die Carl Semler Schuhfabrik, die sich weiterhin im vorläufigen Eigenverwaltungsverfahren befindet, wird ihre Produktion nach Ungarn verlagern, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Gleichzeitig soll der Standort Pirmasens erhalten bleiben, wenn auch mit einer verkleinerten Belegschaft. Zum 1. April 2025 ist die offizielle Verfahrenseröffnung geplant.

Die Geschäftsführung hat gemeinsam mit Sanierungsexperten um Rechtsanwalt Lukas Eisenhuth (Kanzlei Abel & Kollegen) ein Restrukturierungskonzept erarbeitet. Das Ziel: Carl Semler zukunftsfähig aufstellen, indem der Standort in Deutschland gesichert und die betriebswirtschaftliche Effizienz gesteigert wird.

Wichtige Kernbereiche wie Produktentwicklung, Musterfertigung und Prototypenstepperei bleiben in Pirmasens erhalten, ebenso Management- und Verwaltungsfunktionen. Damit sollen die Tradition und das handwerkliche Know-how des Unternehmens gesichert werden. Insgesamt bleiben am deutschen Standort rund 35 Arbeitsplätze erhalten.

Allerdings wird die Schuhproduktion künftig im eigenen Werk in Ungarn konzentriert. Dieser Schritt soll sicherstellen, dass die gewohnt hohe Qualität der Produkte sowie die Lieferfähigkeit bestehen bleiben.

Sozialverträglicher Personalabbau: Einigung auf Transfergesellschaft

Die Verlagerung der Produktion bedeutet allerdings einen Personalabbau von rund 25 Beschäftigten in Deutschland. Nach intensiven Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung wurde eine Lösung gefunden, um die betroffenen Mitarbeiter bestmöglich zu unterstützen.

Man einigte sich auf die Einrichtung einer Transfergesellschaft, die den Mitarbeitern helfen soll, sich beruflich neu zu orientieren. Die Transfergesellschaft bietet nicht nur Qualifizierungsmaßnahmen und Unterstützung bei der Jobsuche, sondern sichert den Beschäftigten auch für sieben Monate weiterhin 80 Prozent ihres Gehalts. Damit steht den betroffenen Mitarbeitern eine deutlich bessere Absicherung zur Verfügung, als es bei einer betriebsbedingten Kündigung der Fall wäre.

„Dieser Schritt ist uns nicht leichtgefallen“, so die Geschäftsführung. „Aber mit dieser Lösung schaffen wir eine Perspektive für das Unternehmen und für möglichst viele Mitarbeiter.“ Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen gebe es ermutigende Signale vom Markt. Die kommende Herbst-/Winterkollektion 2025 stoße bei den Stammkunden auf positive Resonanz, teilte das Unternehmen mit. Dies zeige, dass die Marke weiterhin eine hohe Akzeptanz habe.

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